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Dr. Sickert soll 2,9 Millionen Euro zahlen

Im Dezember hatte das Recyclingunternehmen aus Ottendorf-Okrilla Insolvenz angemeldet.Bis jetzt meldeten sich 170 Betroffene, die noch Geld von ihm bekommen. Gibt es einen Ausweg?

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Von Jana Mundus

Die Firma Dr. Steffen Sickert Recycling GmbH aus Ottendorf-Okrilla soll verkauft werden. Insgesamt vier Interessenten gibt es derzeit. Im Dezember hatte Steffen Sickert die Notbremse gezogen – seine Firma war zahlungsunfähig. Mit insgesamt 2,9 Millionen Euro steht das Unternehmen in der Kreide. Nun versucht Insolvenzverwalter Friedemann Schulz das Recyclingunternehmen, das zwei Standorte im Ottendorfer Gewerbegebiet betreibt, zu verkaufen. Er ist zuversichtlich.

Noch bis zum 13. Februar können Betroffene, denen Dr. Sickert Geld schuldet, ihre Forderungen anmelden. Schon jetzt haben sich bei Insolvenzverwalter Schulz gut 170 Betroffene gemeldet. „Es gingen laufend Anmeldungen bei uns ein“, erzählt er. Die Summe von knapp drei Millionen Euro ist gewaltig. So gewaltig, dass das Unternehmen von allein nicht wieder auf die Beine kommt. Deshalb wird nun ein Käufer gesucht.

Insgesamt vier Interessenten gibt es im Moment. Einige kommen aus der Region, andere Firmen agieren deutschlandweit. „Die Angebote sind allesamt wirklich ernsthaft“, so der Insolvenzverwalter. In den kommenden Wochen will er mit jedem Interessenten ins Gespräch kommen. „Es ist jetzt wahrscheinlicher, dass wir die Firma mithilfe eines Käufers sanieren können.“ Sollte sich jedoch keiner finden, müsste das Unternehmen geschlossen werden.

Derweil arbeitet die Firma weiter. Personell hat es allerdings Einschnitte gegeben. Früher waren über 30 Mitarbeiter angestellt. Jetzt sind es nur noch 14 Vollbeschäftigte und 14 geringfügig Beschäftigte. Das führt an manchen Stellen zu Problemen. Bis Ende 2011 war Dr. Sickert für die Entsorgung der Papiercontainer an einigen Standorten in Langebrück und Schönborn zuständig. Mit Einführung der städtischen Blauen Tonne für Altpapier sollten die Container dort eigentlich verschwinden – doch sie stehen immer noch. „Die Kapazitäten der Firma haben sich einfach verringert“, sagt Friedemann Schulz, der das Problem kennt. „Die Container werden aber im Laufe des Februars eingesammelt.“ Die Frist der Stadt läuft allerdings schon heute ab.

Trotzdem habe sich die Situation der Firma seit Dezember deutlich entspannt, meint Friedemann Schulz. Damals musste das Unternehmen gleich zwei Tiefschläge einstecken. Zum einen kündigte die Gesellschaft „Der Grüne Punkt“ ihren Vertrag mit Dr. Sickert. Für sie hatte die Firma die gelben Säcke sortiert. Zusätzlich beendete auch die Stadt Dresden ihren Vertrag über die Entsorgung von Altpapier in mehreren Stadtteilen. Sie war unzufrieden. „Im Januar konnte aber neuer Umsatz gemacht werden“, sagt Friedemann Schulz. Wenn alles so weiterläuft, könnte man im Februar die schwarze Null anpeilen. „Aber natürlich braucht es auch eine Perspektive über den Februar hinaus.“

Eine gute Nachricht gab es bereits: Ein Kunde hat signalisiert, der Firma ab Januar 2013 einen Auftrag zu übergeben, der einen hohen Umsatz verspricht. „Das ist natürlich schön. Aber bis Januar 2013 müssen wir erst mal kommen“, meint der Insolvenzverwalter.