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Drei Tote beim Tanzabend

Nach dem Drama bei derLoveparade erinnern sichviele ältere Steinaer aneinen Vorfall vor 33Jahren.

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Von Lothar Schöppe

Angesichts der Tragödie bei der Loveparade in Duisburg, bei der 21 Menschen ihr Leben verloren, wandern die Gedanken vieler Bürger von Steina über drei Jahrzehnte zurück, als ein ähnliches Ereignis im kleineren Maßstab ebenfalls Menschenleben kostete. Ein Ereignis, das fast totgeschwiegen wurde, sich aber trotzdem wie ein Lauffeuer verbreitete.

Was war geschehen? Nach dem Ende einer Tanzveranstaltung in der damaligen Konsumgaststätte „Vergißmeinicht“ in Steina kam es in der Nacht vom 5.November 1977 zu einem Unglück, bei dem drei junge Menschen ihr Leben verloren und zehn Personen schwer verletzt wurden. Die Teilnehmer stauten sich an der einzigen steilen und engen Treppe die zum Ausgang führte, und drängten nach außen. Als einige darauf stolperten wurde die Treppe zur Todesfalle.

Treppe wird zur Todesfalle

In der Chronik der Gemeinde Steina heißt es dazu „5. November 1977: „In der Gaststätte Vergißmeinicht ereignete sich ein bedauerliches Unglück. Durch einen beim Verlassen des Saales entstandenen Treppensturz kam ein derartiges Gedränge auf der Treppe auf, dabei kamen drei junge Leute ums Leben, weitere zehn Personen erlitten schwere Verletzungen.“

Auf der Kreisseite der SZ Kamenz konnte man am 8.November folgende Meldung lesen „Die Volkspolizei teilt mit: Am 5. November 1977 ereignete sich gegen 23.50 Uhr nach Abschluss einer Tanzveranstaltung in der Konsumgaststätte Steina, Kreis Kamenz, ein folgenschwerer Unfall. Beim Verlassen des Objektes kam es auf der Treppe zu einem Massensturz bei dem elf Personen teilweise schwer verletzt wurden. Allen Betroffenen wurde unverzüglich medizinische Hilfe zuteil. Trotz sofort eingeleiteter Maßnahmen erlagen drei Bürger ihren Verletzungen.“ Über die Schuldfrage wurde damals nicht öffentlich diskutiert. Ein halbes Jahr fanden in der Gaststätte keine Tanzveranstaltungen mehr statt.