Wann der Bau des Narrenhäusels beginnt

Dresden. Das ist mal ein Ziel: Möglichst zu Weihnachten 2021 möchte Frank Wießner das Narrenhäusel fertiggestellt haben. Es sei ja nur ein kleines Gebäude, das mit Restaurant, Biergarten und Ferienwohnungen an der Augustusbrücke entstehen soll, sagt der Bauunternehmer. Deshalb hält er den Zeitplan für durchaus schaffbar.
Nach dem langwierigen Genehmigungsprozedere soll es jetzt schnell gehen. "Mein Architekt arbeitet derzeit die von der Stadtverwaltung gewünschten Änderungen in den Bauantrag ein. Danach wird der Antrag eingereicht", sagt Wießner. Auch die offenen Fragen der Feuerwehr und der zweite Rettungsweg sind mittlerweile geklärt.
Im kommenden Frühjahr soll der Bau beginnen. Das Narrenhäusel wird nach dem Entwurf des Dresdner Architekten Martin Trux wieder aufgebaut. Er orientiert sich an einem barocken Palais und knüpft damit an die Entstehungszeit im 18. Jahrhundert an. Seine Firmen hat Wießner bereits an der Hand.
Ende Januar hat er das Grundstück für rund 700.000 Euro von der Stadt erworben, weitere rund drei Millionen Euro wird der Wiederaufbau des Narrenhäusels kosten. Nach 60 Jahren will Wießner das Gebäude der Stadt übereignen.
Eigentlich hätte das Gebäude schon längst stehe sollen, da Wießner sehr viele Originalunterlagen dazu gefunden hat und sie als Vorlage für die Rekonstruktion nutzen wollte. Doch das Stadtplanungsamt bestand auf einem Architekturwettbewerb, aus dem am Ende zwischen zwei Entwürfen zu entscheiden war. Im Rennen war auch noch der Entwurf des Berliner Architekten Pontus Falk, der eine Rekonstruktion, angelehnt an den Umbau in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts vorsah. Der Bauausschuss gab dem barocken Palais den Vorzug.
Das originale Narrenhäusel war 1755 für den Hofnarren Augusts des Starken, Joseph Fröhlich, gebaut worden. Bei den Luftangriffen auf Dresden brannte es aus, 1950 wurde seine Ruine abgerissen.
Wießner weiß, dass sich insbesondere viele ältere Dresdner gewünscht haben, dass das Narrenhäusel zurückkommt. Die sollen bald wieder einen Kaffee mit Blick auf die Brühlsche Terrasse darin trinken können.