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Peter Schreiers Volkslieder - besser denn je 

Die legendäre Platte des Jahrhundert-Tenor von 1975 gibt es wieder. Der Dresdner singt das „Ännchen von Tharau“ mit samtweichem Timbre.

Von Bernd Klempnow
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Peter Schreier im Jahr 1974, als seine internationale Karriere ungemein Fahrt aufgenommen hatte und er von Salzburg bis New York gefeiert wurde. Der Heimat blieb der Ex-Kruzianer treu – mit Auftritten und wunderbaren Plattenaufnahmen.
Peter Schreier im Jahr 1974, als seine internationale Karriere ungemein Fahrt aufgenommen hatte und er von Salzburg bis New York gefeiert wurde. Der Heimat blieb der Ex-Kruzianer treu – mit Auftritten und wunderbaren Plattenaufnahmen. ©  dpa

Die vertraute Weise ist plötzlich aufregend. Sicher, wer den Klassikstar Peter Schreier mit seinen Oratorien- oder Opernpartien im Ohr hat, braucht ein paar Momente, um sich bei Volksliedern wie „Ein Jäger aus Kurpfalz“ oder „Im Krug zum grünen Kranze“ einzuhören. Doch nur kurz, denn der Dresdner interpretiert jede Weise mit seinem schönen Tenor so wohlgestaltend, dass sie zum Kabinettstück wird. Unwillkürlich summt man leise mit oder besser nur in Gedanken, um diesen Zauber des samtweichen Timbres nicht zu stören. „Solche Lieder haben etwas, was aus dem Herzen kommt“, sagt Schreier zu diesem für ihn eher untypischen Repertoire: „Das ist nicht oberflächlich und sollte auch so nicht interpretiert werden. Deshalb habe ich sie so behandelt wie Mozart und Bach.“

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