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Hier wurde der Arbeiter zum Werksdirektor

Die Arbeiter- und Bauernfakultäten gehören zur Gründungsgeschichte der DDR. Vor 70 Jahren wurde die Dresdner ABF gegründet.

Von Ralf Hübner
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Die Dresdner Arbeiter- und Bauernfakultät auf einer Postkarte von 1957.
Die Dresdner Arbeiter- und Bauernfakultät auf einer Postkarte von 1957. © Postkarte: Sammlung Holger Naumann

Aus einfachen Verhältnissen zur Hochschulreife? Vom Arbeiter zum Werksdirektor? Die Arbeiter- und Bauernfakultäten der frühen DDR galten als ein Symbol des Aufstiegs, der Emanzipation der arbeitenden Klasse von dem Bildungsbürgertum. Der Roman „Die Aula“ von Hermann Kant, der an einer ABF spielte, war bis in die 1980er-Jahre Pflichtliteratur an den Schulen. In einem dreijährigen Vorstudium sollten junge Menschen aus dem Arbeiter- und Bauernmilieu an der ABF die Hochschulreife erwerben können und nach dem Studium zur Elite des neuen sozialistischen Staates aufsteigen. Von 1949 bis 1963 erwarben rund 35.000 Absolventen an einer ABF die Hochschulreife. Mit einer Feierstunde wurde vor 70 Jahren am 29. Oktober 1949 im wohl damals schönsten Saal der Stadt, im wieder aufgebauten Großen Haus des Staatsschauspiels, die Arbeiter- und Bauernfakultät an der Technischen Hochschule Dresden offiziell eröffnet.

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