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„Dresden ist eine sichere Großstadt“

Autoknacker haben Dresden wieder für sich entdeckt. Nachdem die Zahlen von gestohlenen Fahrzeugen sowie Diebstähle aus Autos stetig zurückgegangen sind, legen sie seit vergangenem Jahr wieder zu: Wurden 2007 noch 252 Autos entwendet, waren es 2008 schon 555 – ein Plus von 120 Prozent.

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Von Alexander Schneider

Autoknacker haben Dresden wieder für sich entdeckt. Nachdem die Zahlen von gestohlenen Fahrzeugen sowie Diebstähle aus Autos stetig zurückgegangen sind, legen sie seit vergangenem Jahr wieder zu: Wurden 2007 noch 252 Autos entwendet, waren es 2008 schon 555 – ein Plus von 120 Prozent.

„Wir sind zu den Schwerpunktzeiten verstärkt auf Streife, zivil und in Uniform“, sagte Dresdens Polizeichef gestern bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2008. Nur 61 Kfz-Diebstähle hätten aufgeklärt werden können, gerade elf Prozent. Ein Drittel der gefassten Täter seien Ausländer. „Natürlich hängen die steigenden Diebstähle auch mit dem Wegfall der Grenzkontrollen zusammen, aber eben nicht ausschließlich“, so Hanitsch.

Neuer Trick: Bunkerautos

Was leidige Einbrüche in Autos angeht, machte der Dresdner Polizeipräsident auf den neuesten Trick der Automafia aufmerksam: sogenannte Bunker-Fahrzeuge. „Täter stellen Autos an Straßen ab, in denen sie ihre Beute und ihr Werkzeug schnell zwischenlagern können.“ Sollten sie gestellt werden, haben sie keine Beweismittel mehr am Mann; sie wurden längst „gebunkert“. „Wir schauen uns nun auch Autos genauer an, die länger nicht bewegt wurden“, so Hanitsch. Bunkerautos könnten deutsche, ausländische oder gar keine Kennzeichen haben. „Wir freuen uns auch über Hinweise, wenn verdächtige Beobachtungen gemacht werden“, sagte Hanitsch.

Doch es gibt auch erfreulichere Nachrichten: So sanken Gewalttaten in Dresden um 89 auf 1079 – fast 70 Prozent davon wurden aufgeklärt. Auch die Anzahl von Raubüberfällen sei leicht auf 3349 zurückgegangen, so der Polizeichef. Hanitsch machte keinen Hehl aus seiner Freude: „Dresden ist eine sichere Großstadt“, sagte er mit Blick auf die hiesige Kriminalitätsentwicklung insgesamt. Seine Beamten registrierten im vergangenen Jahr 44014 Straftaten, 391 weniger als noch im Vorjahr – ein Minus von 0,9 Prozent.

Aufklärungsquote gestiegen

25160 aller Dresdner Delikte wurden 2008 aufgeklärt – zwar 151 weniger als im Vorjahr, dennoch stieg die Aufklärungsquote um 0,2 auf 57,2 Prozent. 16890 Verdächtige wurden ermittelt. Der Frauenanteil ist auf ein gutes Viertel (26,3 Prozent) gestiegen. Drei von vier Tätern sind erwachsen: 77,6 Prozent. Gefasst wurden weiter 1930 Heranwachsende, 1370 Jugendliche und 472 Kinder. „Mich freut, dass der Anteil von Nicht-Erwachsenen seit Jahren zurückgeht“, so Hanitsch.

Auch die Anzahl der Opfer sei um 7,5 Prozent auf 4800 gesunken – darunter 3417 Erwachsene, 640 Heranwachsende, 383 Jugendliche und 360 Kinder. 261 waren älter als 60 Jahre.