Was hat es mit den Corona-Pillen auf sich?

Dresden. Wie werden die wohl geschmeckt haben? "Corona-Kräuterpillen" ist auf der kleinen weiß-blauen Dose zu lesen. Das "rein pflanzliche Abführ- und Blutreinigungsmittel" wurde einst in der Dresdner Kronen-Apotheke verkauft. 60 Stück kosteten damals 1,25 Reichsmark.
Viel mehr weiß auch Rolf Leonhardt nicht über dieses besondere Fundstück, das ihn in dieser Woche "über einige Ecken" erreichte. Seit 23 Jahren betreibt Leonhardt die Kronen-Apotheke, "die älteste Apotheke der Stadt an einem Standort", wie er gerne immer wieder stolz betont. Zurzeit beschäftigt er hier neun Mitarbeiter.
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Gegründet wurde die Apotheke „Zur Goldenen Krone“ 1831 in den Gebäuden des Diakonissenkrankenhauses, als die Viertel noch nicht einmal zu Dresden gehörten. Seit 1843 hat sie ihren Sitz an der Bautzner Straße.
Die Dose mit den Corona-Pillen dürfte aus den 1930er-Jahren stammen, schätzt Leonhardt. Das schloss er aus der Währung und aus dem aufgedruckten Namen "Dr. Rabenhorst". Der Markenname "Corona" ist Lateinisch für Krone und lag daher nahe.

"Die Besitzer haben diese Dose beim Ausräumen bei ihrer Oma im Nähzeug gefunden", sagt er. "Das ist schon ein witziger Zufall, gerade jetzt." Ihr Fundstück wollten sie gern selbst behalten, schickten dem Apotheker aber immerhin ein Foto für sein Archiv.
"Von der Existenz dieser Pillen haben wir vorher nichts gewusst", sagt Leonhardt. Die Dose ist bislang das einzige ihm bekannte Exemplar. "Allerdings würden die Pillen trotz ihres Namens wohl auch nicht gegen die Pandemie helfen", betont er augenzwinkernd.
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