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Bekommt Dresden bald ein Länderspiel?

DFB-Präsident Keller hatte die Idee. Jetzt werben Stadionbetreiber und die Stadt Dresden um eine Partie. Unsere Umfrage dazu ist eindeutig.

Von Fabian Deicke & Alexander Hiller
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Eigentlich galt das Dresdner Stadion immer als zu klein für Länderspiele. Das könnte sich nun ändern.
Eigentlich galt das Dresdner Stadion immer als zu klein für Länderspiele. Das könnte sich nun ändern. © Robert Michael

Zugegeben, in Zeiten von Coronavirus und Absagen von Großveranstaltungen mag diese Frage etwas deplatziert wirken, aber sie liegt dennoch auf der Hand. Erlebt Dresden bald wieder ein Fußball-Länderspiel?

Ausgerechnet der neue DFB-Präsident Fritz Keller hat dafür mit einem Vorschlag die Tür geöffnet, die für das Harbig-Stadion seit dem 14. Oktober 1992 als fest verschlossen galt. Damals fand gegen Mexiko das bisher letzte Spiel der A-Nationalmannschaft in Dresden statt. „Ich bin mir sicher, dass wir gegen kleinere Nationen auch mal in kleinere Stadien gehen“, hatte Keller auf einer Podiumsdiskussion anlässlich des 120. DFB-Geburtstages Ende Januar in Leipzig betont.

„Bis Mai 2018 galt die Anforderung einer Mindestsitzplatzkapazität von 40.000 für Spiele der Nationalmannschaft, um möglichst vielen Zuschauern den Zugang zu einem Länderspiel zu ermöglichen“, erklärt der DFB in einem Schreiben auf SZ-Anfrage. Davon hat sich der Dachverband längst verabschiedet, unter anderem auch, weil die letzten Spiele des entthronten Weltmeisters nicht mehr ausverkauft waren – zuletzt beispielsweise in Mönchengladbach oder Frankfurt.

„Seit einem neuen Beschluss des DFB-Präsidiums vom Juni 2018 sind auch Stadien mit einer Sitzplatzkapazität von mindestens 25.000 als Austragungsorte eines Länderspiels möglich“, heißt es.

Die Auftritte der Jogi-Jungs im Vorjahr in Wolfsburg (26.101 Zuschauer) gegen Serbien und in Mainz (26.050) gegen Estland belegen das. Allerdings sind dafür entsprechende Vorgaben des europäischen Fußballverbandes Uefa zu berücksichtigen – unter anderem bei den Anforderungen der TV-Sender sowie in den Bereichen Hospitality, Sicherheit und Verkehrsinfrastruktur. 

Für das Testspiel am 31.März gegen Italien in Nürnberg hatte der Verband geplant auch wieder Stehplätze anzubieten. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus findet die Partie jedoch ohne Zuschauer statt.

Das alles, könnte man meinen, müsste auch die Chancen erhöhen, dass Test-Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft künftig auch in Dresden stattfinden könnten. Allerdings verfügt das Harbig-Stadion lediglich über 21.055 Sitzplätze – also knapp 4.000 weniger als die erwünschte Sitzplatzkapazität von 25.000.

Keine Mehrheit für Dresdner Stadionpläne

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