Von Anja Wallner
Die Junge Union (JU) Bautzen und ihr Gebietsverband Seenland stehen hinter der Forderung von Hoyerswerdas OB Stefan Skora (CDU) nach einer besseren Verkehrsanbindung an Dresden. Skora hatte sich in einem Brief an Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) für einen teilweise dreispurigen Ausbau der B 97 eingesetzt. „Nur durch eine schnelle Verkehrsanbindung lassen sich potenzielle Investoren und Touristen aus dem südlichen Sachsen und dem Rest der Republik zu uns locken“, heißt es in einer JU-Mitteilung.
Gleichzeitig zeigte sich die JU „mehr als nur enttäuscht“ über die Ansicht des Staatsministers zu dem Thema und bezog sich dabei auf ein Antwortschreiben Sven Morloks auf OB Skoras Brief.
Ein solches offizielles Antwortschreiben existiert allerdings nicht, war auf Anfrage in der Pressestelle des Wirtschaftsministeriums (SMWA) zu erfahren. Wohl aber äußerte das Ministerium seine Position zum Ansinnen Stefan Skoras. Man lehnt den drei- oder vierspurigen Ausbau der B 97 aber ab. Er sei mit den aktuellen Verkehrszahlen sowie dem prognostizierten stagnierenden, teilweise rückläufigen Verkehrsaufkommen auf dieser Straße nicht begründbar, informierte eine Ministeriumssprecherin. „Die Straße wird daher in ihrem Bestand erhalten.“
Seitens der Jungen Union kann man die Argumentation zwar nachvollziehen, meint aber auch: „Durch solche Aussagen entsteht der Eindruck, das Verkehrsministerium glaubt nicht an den Erfolg des Lausitzer Seenlandes. Wir warnen davor, dass der Misserfolg herbeigeredet wird!“, so der stellvertretende Kreisvorsitzende Christoph Wowtscherk. Das Wirtschaftsministerium sollte statt über eine Schwächung der Region lieber über eine Infrastrukturstärkung nachdenken. Als Beispiel wurde Brandenburg angeführt, wo dreispurige Bundesstraßen ins Seenland existieren.
Das sächsische Wirtschaftsministerium nannte die Bundesstraße 97 eine wichtige überregionale Verbindung zwischen der Landeshauptstadt und Hoyerswerda. Man setze sich für eine Verbesserung des Verkehrsflusses und eine bessere Erreichbarkeit der Region ein. Seitens der Pressestelle wurde hier auf den begonnenen Ausbau der B 97 auf mehr als vier Kilometern in und südlich von Bernsdorf sowie den geplanten Bau der Ortsumgehung Straßgräbchen (S 94) verwiesen.