Von Matthias Klaus
Martin Waurisch hat sich sicherheitshalber Notizen gemacht. Ist ja auch verständlich: Zum einen gerät man nicht jeden Tag in die Rolle eines Stadtführers. Und zum anderen hatte man selbst nach vier Jahren in Strasbourg hat nicht jedes Detail, jede Jahreszahl im Kopf. Da ist es schon besser, wenn die Geschichte des Strasbourger Münsters beispielsweise für die Delegation aus der Heimat schwarz auf weiß vom Papier abgelessen werden kann.
Einer wie Martin Waurisch hat es geschafft. Fast zumindest. Die dritte Ausbildung macht er jetzt an der Hotelfachschule Cefppa, die höchste die angeboten wird: ein Studium zum Betriebswirt. „Es ist hart“, gesteht Martin Waurisch. Vor allem die kommenden Wochen, ahnt er, werden stressig: Tests, immer wieder Tests. Immerhin der Elsässer Spitzensommelier 2004 ist jetzt der Fünftbeste der Klasse – von 14 Mitschülern. „Wer nur wegen der Sprache an die Cefppa kommt, hat es hier schwer“, sagt er. Man müsse für den Gastro-Beruf brennen, sich überdurchschnittlich engagieren. Dann klappe es auch mit der fremden Sprache.
Anderthalb Jahre Studium liegen noch vor ihm. Was kommt danach? „Ich weiß noch nicht“, sagt Martin Waurisch. Und überlegt: „Die Schweiz? Frankreich?“ Eigentlich könne er sich auch „etwas Eigenes“ vorstellen. „In Dresden vielleicht. Oder der Umgebung.“