Razzia gegen Autoschieber in Dresden

Dresden. Rund 300 Polizisten waren am Donnerstag an einem Einsatz beteiligt, der sich gegen eine Autoschieber-Bande richtete. Sie durchsuchten 30 Objekte in der Landeshauptstadt und in der Umgebung der Stadt. Im Mittelpunkt stand ein 37-Jähriger aus Moldawien. Die Polizei hat den Mann festgenommen.
Es gehe um ein umfangreiches Wirtschaftsstrafverfahren, erklärte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt, der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft, den Polizeieinsatz. Zu den Gebäuden und Grundstücken, die Polizei und Staatsanwaltschaft dabei im Blick hatten, gehörte auch ein Objekt nahe der Flügelwegbrücke. Dort seilten sich am Morgen gegen 7 Uhr mehrere Spezialeinsatzkräfte von einem Hubschrauber ab.
Wie gefährlich der Verdächtige ist und in welchem Zusammenhang damit der Hubschraubereinsatz stand, sagte Schmidt nicht. Rechtliche Gründe sprächen gegen weitere Auskünfte, begründete er sein Schweigen.
Nahe dem Ort, an dem sich die Beamten abgeseilt haben, befinden sich ein Baumaschinenverleih und eine Pkw-Waschanlage. Auf dem Grundstück, das sich dicht an der Elbe und einer kleinen Brücke über die Weißeritzmündung an die Waschanlage anschließt, sollen laut Kennern der Gegend Autos verschoben worden sein.
Zu diesem Einsatzort in Cotta machte die Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben. Sie teilte aber mit, mehrere Autohäuser und ein Bordell an der Hamburger Straße seien durchsucht worden. Der Bande werde der Handel mit Unfallautos vorgeworfen, die aus den USA über Drittländer nach Deutschland eingeführt worden seien.
Die Polizei stellte Beweismaterial sicher, darunter auch Waffen und Munition. Ob sie einsatzbereit waren, sollen jetzt Spezialisten prüfen. Neben den Polizeibeamten waren auch rund 80 Mitarbeiter der Finanzverwaltung an dem Einsatz beteiligt. Dazu gehört unter anderem der Zoll.