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Dresden setzt aufs Mitfiebern

Fußball. In zehn Tagen trifft Deutschlands National-Elf auf Costa Rica. In der Stadt werden Bildschirme aufgebaut.

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Von Bettina Klemm

Dresden punktet durch Sparsamkeit. Das zumindest bescheinigt die Universität Hohenheim in ihrer WM-Studie der Landeshauptstadt. Während sich andere Großstädte das Fußballfest Millionen kosten lassen, komme Dresden mit einem Budget von 60 000 Euro aus und verzichtet auf öffentliche Live-Übertragungen.

„Da Dresden nicht zu den Austragungsorten der Spiele zählt, konzentrieren wir uns mehr aufs Mitfiebern. Sicher wird der eine oder andere ausländische WM-Tourist auch unsere Stadt besuchen, deutlich messbare Ergebnisse erwarten wir uns durch die WM jedoch nicht“, sagt Matthias Gilbrich, Marketing-Direktor der Dresden-Werbung und Tourismus GmbH. Auch ohne Fußball-WM läuft der Tourismus in diesem Jahr zur Hochform auf. Gilbrich verweist auf einen Zuwachs von 23,4 Prozent im ersten Quartal – der Frauenkirche und dem Stadtjubiläum sei Dank.

„Am besten gehen die Trikots von Deutschland und Trinidad/Tobago“, sagt Linda Härtel in der Sportarena. 65 Euro kostet ein Spielerhemd, noch zehn Euro mehr sind für die Nr. 13 von Ballack fällig. Für 25 Euro gibt es einen WM-Ball.

Schokobälle und Trostpflaster

Auf Fußball-Fieber setzt auch Thorsten Kemp von der Altmarkt-Galerie. Gewinnt die deutsche Mannschaft, gibt es am Tag darauf Schokobälle. Auch Trostpflaster habe er schon besorgt. Derzeit verlegen Techniker in seinem Haus Leitungen für die Bildschirme. An einem Sonderstand im ersten Untergeschoss dirigieren Philipp und Peter mit Ausdauer und Freude Spieler aus Norwegen und Schweden. „Passen, schießen, tricksen – alles ist ziemlich realistisch“, schwärmt Philipp. „Die Dresdner können sich von Donnerstag bis Sonnabend für die virtuelle Fußball-Weltmeisterschaft am 17./18. Juni in Berlin qualifizieren“, sagt Kemp. Sein Einkaufszentrum sei einer von deutschlandweit sechs Standorten. Auf einer 3,40 mal zwei Meter großen Wand werden alle Spiele – außer sonntags – übertragen. Die Gaststätten seien geöffnet.

Auch in Kirchen und Jugendtreffs soll das WM-Fieber einsetzen. „Wir übertragen die Spiele in unserem Innenhof“, sagt Ines Bellmann vom Jugendzentrum Trinitatiskirche.