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Dresden stärkt die gemeinschaftliche Nutzung von Autos

Für Car-Sharing sollen jetzt auch öffentliche Parkplätzereserviert werden. Zunächst sind 17 Standorte geplant.

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Von Andreas Rentsch

Car-Sharing, die organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Autos, soll in Dresden deutlich ausgebaut werden. Deshalb ermöglicht die Stadtverwaltung demnächst, dass Fahrzeuge der Firmen TeilAuto und Greenwheels auf für sie reservierten öffentlichen Parkplätzen abgestellt werden können. Probeweise sollen unter anderem Stellflächen zum Beispiel am Bischofsplatz (3x), Martin-Luther-Platz (2x) und der Ringstraße (4x) ausgewiesen werden. Insgesamt sind 17 Standorte im Stadtgebiet geplant. Dafür ist eine Ausnahme von der Straßenverkehrsordnung (StVO) vonnöten. Car-Sharing-Stationen auf privatem Grund gibt es 49.

Die Technische Universität (TU) begleitet das Vorhaben. Geklärt werden solle insbesondere, inwieweit das kommerziell betriebene Car-Sharing im öffentlichen Interesse liege, sagt Verkehrsökologe Udo Becker. Dies sei für den Freistaat bedeutsam, der das Pilotprojekt unter dieser Prämisse bestätigt habe. In Sachsen ist Dresden demzufolge die erste Kommune, die Car-Sharing-Autos auf gesonderten Flächen im öffentlichen Verkehrsraum parken lässt. Ergebnisse der Studie erwartet Becker im Frühling kommenden Jahres. Dann ist die Erprobungsphase beendet.

Ziel ist es, den Autoverkehr in der Stadt und den damit einhergehenden Schadstoffausstoß zu verringern. Als Vorbild nennt Matthias Mohaupt von der Hauptabteilung Mobilität im Rathaus die Stadt Bremen. Dort seien „Mobilpunkte“ errichtet worden, die das Umsteigen von öffentlichen Verkehrsmitteln aufs private Fahrzeug oder Fahrrad nahezu ideal ermöglichten.

In Dresden lag die Zahl der Car-Sharing-Nutzer Mitte 2008 über 2500. Wie stark der Individualverkehr durch „geteilte“ Autos abnimmt, hängt vom sonstigen Mobilitätsverhalten ab. Strikte Verfechter fahren nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, manche Familien halten weiterhin ein eigenes Auto und nutzen Car-Sharing, um den Zweitwagen zu vermeiden.