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"Stubbe": An diesen Orten in Dresden wurde gedreht

Für die neue Folge "Stubbe - Von Fall zu Fall" haben Stephanie und Wolfgang Stumph in der SZ-Redaktion den perfekten Drehort gefunden.

Von Nadja Laske
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Stephanie Stumph bei der SZ: Für ein paar Stunden wurde der Newsroom der Sächsischen Zeitung im Haus der Presse zur Redaktionsleitung des Hamburger Rundblicks.
Stephanie Stumph bei der SZ: Für ein paar Stunden wurde der Newsroom der Sächsischen Zeitung im Haus der Presse zur Redaktionsleitung des Hamburger Rundblicks. © Matthias Rietschel

Dresden. Miese Machenschaften in der Pflege alter Menschen. Das muss ans Licht der Öffentlichkeit. Journalistin Christiane Stubbe treibt ein Verdacht um und lässt sie nicht in Ruhe. Bei einer Hamburger Tageszeitung arbeitet sie als freie Autorin. Für sich und ihr kleines Kind verdient sie mit Artikeln ihr Geld. Doch dieser Fall bedeutet der jungen Frau mehr, als das Honorar, das sie so dringend braucht. Hier geht es um eine richtige Schweinerei. Um Betroffene, die keine Stimme haben und Hilfe brauchen.

Stephanie Stumph als Journalistin Christiane Stubbe versucht, ihren Redaktionsleiter davon zu überzeugen, dass sie einem echten Skandal auf der Spur ist.
Stephanie Stumph als Journalistin Christiane Stubbe versucht, ihren Redaktionsleiter davon zu überzeugen, dass sie einem echten Skandal auf der Spur ist. © Matthias Rietschel

Seit Tagen ist das Drehteam der neuen Folge von "Stubbe - Von Fall zu Fall" in Dresden unterwegs. In der Neustadt, der Zeitenströmung, am Polizeipräsidium hat die Crew für mehr oder weniger Aufsehen gesorgt. Der Dreh im Haus der Presse indes fiel wohl nur denen auf, die am Samstagabend all die vielen Transporter aufs Gelände fahren und riesige Scheinwerfer vor den großen Fenstern der Sächsischen Zeitung stehen sahen. Als Stephanie Stumph, die die Journalistin Christiane spielt, gegen sieben dort ankommt, haben sie und ihr Vater Wolfgang Stumph schon einen langen, extrem heißen Drehtag hinter sich. Trotzdem wirkten die beiden fröhlich und voller Energie.

Techniker der Produktionsfirma Polyphon Film haben am Samstagabend riesige Scheinwerfer vor dem SZ-Newsroom im Erdgeschoss des Hauses der Presse aufgebaut. Drinnen steigt die Spannung. Eine wichtige Szene muss in den Kasten.
Techniker der Produktionsfirma Polyphon Film haben am Samstagabend riesige Scheinwerfer vor dem SZ-Newsroom im Erdgeschoss des Hauses der Presse aufgebaut. Drinnen steigt die Spannung. Eine wichtige Szene muss in den Kasten. © Matthias Rietschel

"Stephanie hat inzwischen die Hauptrolle in "Stubbe" übernommen", sagt Wolfgang Stumph und freut sich sichtlich über diese "beabsichtigte Entwicklung". Nachdem er als Kriminalhauptkommissar Wilfried Stubbe fast 20 Jahre lang ermittelte, hat er sich zumindest filmisch in den Ruhestand begeben. Vor zwei Jahren lebte mit einer Sonderfolge der Ermittler Stubbe wieder auf und kehrte für einen Fall noch einmal zum Verbrechen zurück. Allerdings ohne seine Tochter Stephanie und Filmtochter Christiane.

"Ich habe damals zur gleichen Zeit für die Krimiserie 'Der Alte' gedreht", erzählt Stephanie. Als Christiane war sie in Hamburg beschäftigt, während ihr Vater beim Kitten seiner Beziehung mit Freundin Marlene mitten in einen Mordfall hinein gerät. Nun, sechs Jahre nach der letzten regulären Stubbe-Produktion, sind Vater und Tochter sowohl vor der Kamera als auch als Schauspielkollegen wieder vereint.

Nach sechs Jahren wieder vor der Kamera vereint: Wolfgang Stumph drehte zwar nicht im Haus der Presse. Doch er begleitete seine Tochter Stephanie zur Szene am Schreibtisch des Redaktionsleiters der fiktiven Tageszeitung Hamburger Rundblick.
Nach sechs Jahren wieder vor der Kamera vereint: Wolfgang Stumph drehte zwar nicht im Haus der Presse. Doch er begleitete seine Tochter Stephanie zur Szene am Schreibtisch des Redaktionsleiters der fiktiven Tageszeitung Hamburger Rundblick. © Matthias Rietschel

"Ich habe schon in den 90er-Jahren einmal im Haus der Presse gedreht. Damals wälzte ich als Stubbe im Archiv dicke Sammlungen alter Zeitungen", erinnert sich Wolfgang Stumph. Nicht nur deshalb lag es nahe, nun wieder in den Redaktionsräumen der SZ die passende Filmkulisse zu finden. Den Newsroom, Dreh- und Angelpunkt der Zeitungs- und Onlineproduktion, hatte sich der 74-Jährige schon früher einmal angesehen. Das ist doch der perfekte Ort, um Christiane den Kampf um ihre investigative Recherche aufnehmen zu lassen, dachte er sich.

Fakten und belastbare Zeugen fordert der Redaktionsleiter von seiner Kollegin. Die hatte von einem verwirrt wirkenden Anrufer die Information erhalten, seine Mutter sei in der Intensivpflege umgebracht worden. So taucht Christiane Stubbe ein in ein Dickicht aus Korruption und Abrechnungsbetrug, vielleicht sogar Mord in kriminellen Clan-Konstrukten.

Stephanie Stumph im Gespräch mit Regisseur Andreas Herzog (Mitte). Das Drehbuch schrieb Peter Kahane. Doch auch Wolfgang Stumph redete so manches Wörtchen mit.
Stephanie Stumph im Gespräch mit Regisseur Andreas Herzog (Mitte). Das Drehbuch schrieb Peter Kahane. Doch auch Wolfgang Stumph redete so manches Wörtchen mit. © Matthias Rietschel

Tag 20 der insgesamt 22 Drehtage endet erst spät am Abend und mit einem geselligen Beisammensein der gesamten Crew im Hof des Hauses der Presse. Am Sonntag sei allen eine kurze Verschnaufpause gegönnt, Montag und Dienstag steht noch viel Arbeit bevor - das alles unter strengen Corona-Auflagen. "Ich bin inzwischen schon elfmal getestet worden", sagt Stephanie, die außerdem für 'Der Alte' dreht. "Das Drehteam muss Masken tragen, wir begrüßen uns mit Ellenbogen und haben sogar eine Hygienebeauftragte im Team."

Anfang nächsten Jahres soll der neue Stubbe im ZDF zu sehen sein. "Acht Millionen Zuschauer hatte die 50. Episode damals", erzählt Wolfgang Stumph stolz. Fast sieben Millionen sahen die Neuauflage "Tod auf der Insel". "Stephanie ist über all die Stubbe-Jahre erwachsen geworden und ich in den Ruhestand gegangen. Es gab Krankheiten, Verluste, schöne und schwere Zeiten", denkt er zurück. Das kennt jede Familie, und viele kennen Stubbes. Außerdem: Stubbe ist Kult.

Kurze Verschnaufpause für Stephanie Stumph. Die vielköpfige Filmcrew hatte am Samstag ihren Wanderzirkus auf dem Gelände des Hauses der Presse aufgebaut - mit Catering, Maske und mobilen Räumlichkeiten für die Schauspieler.
Kurze Verschnaufpause für Stephanie Stumph. Die vielköpfige Filmcrew hatte am Samstag ihren Wanderzirkus auf dem Gelände des Hauses der Presse aufgebaut - mit Catering, Maske und mobilen Räumlichkeiten für die Schauspieler. © Matthias Rietschel

In weiteren Rollen spielen Heike Trinker, Greta Kasalo und Stephan Grossmann, Christine Schorn, Patrick Güldenberg, Oliver Mommsen, Sebastian Urzendowsky und Tessa Mittelstädt. Das Buch schrieb Peter Kahane; Regie führt Andreas Herzog. Produzent ist Christoph Bicker. Die Dreharbeiten der Polyphon Film dauern voraussichtlich noch bis zum Dienstag. Der Sendetermin ist für Anfang 2021 geplant.

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