Dresden: Löser wird nicht Bürgermeister

Dresden. Dresdens Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) will Dresden verlassen. Er hat sich in Heidelberg als Klimabürgermeister beworben. Doch wer wird das Amt in Dresden übernehmen? Einer, der als Nachfolger gehandelt wurde, hat nun seine Absage erklärt.
Es geht um den Grünen-Stadtrat und Landtagsabgeordneten Thomas Löser. Er sitzt im Bauausschuss. Außerdem ist er beratendes Mitglied in der Gestaltungskommission, die neue Bauprojekte in der sächsischen Landeshauptstadt kritisch prüft. Als Stadtrat hat er sich in den vergangenen Jahren für bezahlbares Wohnen und eine grüne Innenstadt eingesetzt. Dennoch: Löser will nicht.
"Für
mich persönlich kann ich sagen, dass ich mich nicht um das Amt des
Baubürgermeisters bewerben werde", schrieb Thomas Löser am Montag in einer persönlichen Erklärung. Das vor einem reichlichen halben Jahr zur Landtagswahl errungene erste grüne
Direktmandat in Dresden sei ein hohes Gut. "Ich fühle mich den Wählern des Wahlkreises 45 Dresden Altstadt und Neustadt in besonderem Maße verpflichtet und werde diese wichtige Aufgabe weiter ausfüllen."
Lob für den Noch-Baubürgermeister
Auch als Stadtrat wolle er weiter Impulse setzen, sagt Löser. "Mein besonderes Anliegen bleibt die Erhaltung des baukulturellen Erbes unserer schönen Heimatstadt Dresden, die Entwicklung einer anspruchsvollen zeitgenössischen Baukultur und die Fortführung des sozialen Wohnungsbaus."
Den Weggang von Raoul Schmidt-Lamontain bedauere Löser, sagt er. "Er hat in Punkto Radverkehr in unserer Stadt vieles angeschoben und beim Thema Beteiligungskultur bei Bauvorhaben und städtebaulichen Entscheidungen neue Maßstäbe gesetzt."
Zu Schmidt-Lamontains Geschäftsbereich in Dresden gehören fünf Ämter mit rund 1.000 Mitarbeitern. Die Grünen haben das Vorschlagsrecht für diesen Posten. Die Wahl in Heidelberg findet am 23. Juli statt. Der Amtsantritt ist dort am 1. Oktober geplant. Schmidt-Lamontain war vor fünf Jahren nach Dresden gekommen. In einem Zeitungsinterview hatte er gesagt, die Rahmenbedingungen hätten hier nicht gepasst. Emotional wären er und seine Familie nie richtig angekommen. "Wir haben uns nicht verliebt in diese Stadt."