Wird das Stauseebad Cossebaude gerettet?

Dresden. Für den Energiekonzern Vattenfall ist das Pumpwasserspeicherkraftwerk Niederwartha Geschichte. Ende des Jahres wird es stillgelegt. Daran hängt aber auch das Stauseebad Cossebaude. Jetzt hat der Stadtrat die Initiative ergriffen und der Stadtverwaltung einen klaren Auftrag erteilt.
Die Stadt soll mit Vattenfall verhandeln, wie das Bad erhalten werden kann. Diesem Vorstoß der CDU stimmte der Stadtrat nun ohne Debatte zu. Das beliebte Bad für die Dresdner zu erhalten, ist im Interesse aller Räte.
Das Pumpwasserspeicherkraftwerk durch die Drewag zu übernehmen, ist aber nicht sinnvoll, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Es müsste für mindestens 90 Millionen Euro saniert werden und wäre dennoch nicht so leistungsfähig wie neue Werke.
Das sagt Hilbert in einer Antwort auf eine entsprechende Anfrage von Linke-Fraktionschef André Schollbach. Die Abschaltung des Werks würde aber dazu führen, dass der Wasserstand sinken würde und das Bad nicht mehr betrieben werden könnte.
"Denkbar wäre eine Haltung des aktuellen Wasserstandes im unteren Stausee durch einen Weiterbetrieb der Brunnengalerie", sagt Hilbert. Das würde 100.000 bis 150.000 Euro pro Jahr kosten, plus die Instandhaltung der Pumpen. Eventuell könne der Wasserstand auch nur für die Badesaison hergestellt werden.
Eine Schließung des Freibades käme, zumindest derzeit, für die Stadt nicht in Betracht und sei auch nicht im Interesse der Bürger, so Hilbert. Deshalb werde der Weiterbetrieb "vorrangig geprüft".
Den Auftrag, darüber mit Vattenfall zu verhandeln, hat OB Hilbert nun vom Rat offiziell. Er hat aber auch einen Plan B. "Parallel dazu werden stadtintern auch weitere Überlegungen für den Neubau eines attraktiven Bades geprüft." Vielleicht bekommt Dresden also ein komplett neues Freibad, irgendwann.