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Wenn das Wohnhaus verwahrlost

Dass der Aufzug mal wieder steht, wundert Sieglinde Krauße nicht. 1983 war sie erste Mieterin des Wohnblocks in Dresden. Nun beobachtet sie seinen Verfall.

Von Nora Domschke
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Sieglinde Krauße ist nicht mehr gut zu Fuß unterwegs - nun funktioniert der Aufzug mal wieder nicht. Seit einer Woche hat sie ihre Wohnung nicht verlassen.
Sieglinde Krauße ist nicht mehr gut zu Fuß unterwegs - nun funktioniert der Aufzug mal wieder nicht. Seit einer Woche hat sie ihre Wohnung nicht verlassen. © Sven Ellger

Dresden. Was damals - 1983 - der Wohntraum vieler DDR-Bürger war, ist heute manchmal nur noch Alptraum. Sieglinde Krauße liebt ihre Wohnung in der Südvorstadt, von der zehnten Etage aus genießt sie einen herrlichen Ausblick, in ihren vier Wänden hat sie alles, was sie braucht. Als sie mit ihrer Familie hier einzog, war die Freude groß - über Warmwasser aus der Leitung und Fernwärme, die es mit einem Dreh am Heizungsknauf wohlig warm werden ließ. Viel verändert hat sich bei ihr auf der Etage seitdem allerdings nicht. Heute ist ihr Wohnhaus ein trister Plattenbau, unsaniert, heruntergekommen. 

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