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Das andere Gesicht Dresdens

#unteilbar war eine der größten Demonstrationen, die Dresden seit 1989 erlebte. Warum sie vielen geholfen hat.

Von Tobias Wolf & Juliane Richter & Andreas Weller & Georg-Dietrich Nixdorf
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„Uroma gegen Nazis“: Elfriede Schuett hat vier Kinder, acht Enkel und zehn Urenkel. Sie sorgt sich um deren Zukunft.
„Uroma gegen Nazis“: Elfriede Schuett hat vier Kinder, acht Enkel und zehn Urenkel. Sie sorgt sich um deren Zukunft. © privat

Es ist heiß an diesem Nachmittag in Dresden. Sehr heiß. Die alte Frau, die auf ihrem Rollator auf dem Fußweg in der Güntzstraße ausharrt, stört das nicht. Sie sitzt inmitten der an ihr vorbeiströmenden Menschenflut der Unteilbar-Demo und lächelt glücklich. In ihren hochgereckten Händen ein Schild in Regenbogenfarben. „Uroma gegen Nazis“, steht darauf. Immer wieder halten Teilnehmer bei ihr an und fragen nach ihrem Alter. Elfriede Schuett ist im Mai 93 Jahre alt geworden – und glücklich an diesem Tag. Sie hat vier Kinder, acht Enkel und zehn Urenkel. Derzeit macht sie sich Sorgen, um deren Zukunft. „Meine Mutter hat den Krieg erlebt“, sagt ihre Tochter Brigitte, die etwas abseits steht. „Sie hat Befürchtungen, was die politische Entwicklung angeht. Sie fürchtet, dass rechte Kräfte wieder stark werden könnten.“

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