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Das andere Gesicht Dresdens

#Unteilbar war eine der größten Demonstrationen, die Dresden seit 1989 erlebte. Warum sie vielen geholfen hat.

Von Tobias Wolf & Juliane Richter & Andreas Weller & Georg-Dietrich Nixdorf
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Tausende Demonstranten hatten sich am Sonnabend zur Auftaktkundgebung auf dem Dresdner Altmarkt versammelt.
Tausende Demonstranten hatten sich am Sonnabend zur Auftaktkundgebung auf dem Dresdner Altmarkt versammelt. © Christian Juppe

Es ist heiß an diesem Nachmittag in Dresden. Sehr heiß. Die alte Frau, die auf ihrem Rollator auf dem Fußweg in der Güntzstraße, stört das nicht. Sie sitzt inmitten der an ihr vorbeiströmenden Menschenflut und lächelt glücklich. In ihrer hochgereckten Hand ein Schild in Regenbogenfarben. „Uroma gegen Nazis“, steht darauf. Immer wieder halten Demonstranten bei ihr an und fragen nach ihrem Alter. Elfriede Schuett ist im Mai 93 Jahre alt geworden – und glücklich an diesem Tag. Sie hat vier Kinder, acht Enkel und zehn Urenkel. Derzeit macht sie sich Sorgen, um deren Zukunft. „Meine Mutter hat den Krieg erlebt“, sagt ihre Tochter Brigitte, die etwas abseits steht. „Sie hat Befürchtungen, was die politische Entwicklung angeht. Sie fürchtet, dass rechte Kräfte wieder stark werden könnten.“

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