Von Juliane Richter
Noch ist keine Spur von kreativem Flair. Stattdessen dröhnt die Kreissäge durch die beiden Etagen des neuen Centrum-Theaters. Mitte August soll der Ausbau abgeschlossen sein, damit die Dresdner zum Stadtfestwochenende einen ersten Blick hineinwerfen können.
Knapp 300 Gäste sollen ab September dort die Aufführungen des ersten Dresdner Mundart-Theaters verfolgen. Noch sind die Räume im Seitenflügel der Centrum-Galerie allerdings im Rohbau. In den vergangenen Wochen haben die Handwerker nicht nur zwei Rolltreppen ausgebaut, sondern auch die Deckenöffnung zur zweiten Etage hin vergrößert. „Das machen wir, damit sich die Leute von der Decke nicht so erdrückt fühlen“, sagt Mitinitiatorin Birgit Frech. Gut 100 Tonnen Beton haben die Bauleute dafür bereits abgetragen.
Mittlerweile geht es aber wieder an das Aufbauen. Die Techniker für Belüftung und Elektrik waren am Werk, bevor nun die Arbeiten am Herzstück – der Bühne – begonnen haben. Das Stahl-Holz-Konstrukt soll acht Meter breit und sechs Meter tief sein. Dann werden darum die weiteren Bühnenbauten gesetzt. Anfang dieser Woche wollen die Arbeiter den Bühnenbelag auftragen. Auch die Installation des Vorhangsystems ist bereits größtenteils abgeschlossen. Birgit Frech geht davon aus, dass der „sportliche Zeitplan“ gehalten werden kann. Probleme gab es zwischenzeitlich mit den Erschütterungen durch die Bauarbeiten. Weil die Schwingungen die Arbeit im benachbarten Augenzentrum stören, müssen die Handwerker nun auch verstärkt in der Nacht arbeiten.
Der Ausbau der Shoppingräume samt Theatereinbau kostet einen siebenstelligen Betrag. Den teilen sich die Betreiber nach eigenen Angaben mit dem Centereigentümer Corio. Mit einem Stück über den ganz normalen Familienwahnsinn wollen die drei Betreiber das Dresdner Publikum locken. Die Schauspieler befinden sich derzeit bereits bei den Leseproben. Zunächst sind 70 Vorstellungen von drei verschiedenen Stücken im Jahr geplant. Später sollen es mehr werden. Dabei lassen die Betreiber die Stücke eigens für das Mundarttheater schreiben und wollen sie auch nicht weiterverkaufen. Stattdessen können sich Interessenten nach der Eröffnung aber auch in das Theater für Tageskongresse einmieten. Eine spezielle Beamertechnik soll dafür wie geschaffen sein, sagt Birgit Frech.