Von Bettina Klemm
Dresden. Die Messehalle1 wird Dresdens neuer Konzertsaal – besonders für die leichte Muse. Bis zum Sommer 2011 soll der Umbau der Halle abgeschlossen sein. Das Kellergeschoss, in dem sich künftig die Garderobe befindet, wird zum Jahresende 2011 fertig. Messe und Stadt zahlen insgesamt 1,49 Millionen Euro, um einen Ersatz für den Saal im Kulturpalast zu haben.
600000 Euro davon werden für die Akustik benötigt. Die Pläne dafür hat das Akustik Bureau Dresden erarbeitet. Es übernimmt auch die Bauüberwachung. Die Umbauarbeiten dazu haben bereits begonnen. „Sie können aber nur schrittweise erfolgen, denn wir sind glücklicherweise sehr gut ausgebucht“, sagt Messe-Chef Ulrich Finger. 231 Veranstaltungstage hat es im vergangenen Jahr gegeben. 410 Vermietungstage zählt der Messe-Chef, da Konzerte, Kongresse und Messen auch parallel stattfinden.
Umbau in den Messepausen
Gerade hat die Messe Sachsenback ihre Stände abgebaut und schon nutzten Handwerker die freien Tage. Sie montieren an den Wänden und an der Decke Vorrichtungen für die künftigen Trennwände. Sie sollen schon zum 80.Deutschen Archivtag Ende September einsetzbar sein. Bisher konnte die Halle nur durch Vorhänge abgetrennt werden. „Die neuen Zwischenwände dämpfen den Schall um 42 Dezibel“, sagt Finger. An der linken Seite im Saal sind senkrechte Metallträger montiert. An ihnen werden später Schallschutzwände befestigt. Auch die Decke, an der bisher die Lüftungs- und Versorgungsleitungen deutlich sichtbar sind, wird verkleidet. Im Abstand von fünf mal fünf Metern kommen Akustiksegel daran. Das soll nicht nur für besseren Klang sorgen, sondern auch gefälliger aussehen.
„Wir haben auch schon 2500 neue Stühle mit Polsterung gekauft“, erklärt Ulrich Finger. 250000 Euro seien dafür ausgegeben worden. Der Kulturpalast, der ab 2013 umgebaut werden soll, hat 2400 Plätze. Je nach Bedarf können die Stühle sowohl im Tagungszentrum als auch im neue Veranstaltungssaal verwendet werden. Rechnet man die alten Stühle hinzu, gibt es fast 4000 Sitzmöglichkeiten. Für eine weitere halbe Million Euro seien zudem Technik und Tribünen gekauft worden. „140000 Euro benötigen wir für den Umbau des Kellergeschosses“, rechnet Finger vor.
Umsatzplus erzielt
Für die Messe hat nach der Sommerpause wieder das Geschäft begonnen. Am Wochenende lädt die Heimtiermesse ein. Am Sonnabend findet außerdem ein Nachtflohmarkt statt. Am 28. und 29. September tritt der Sächsische Städte- und Gemeindetag zusammen.
Ulrich Finger rechnet in diesem Jahr mit einem ähnlich guten Ergebnis wie 2009, obwohl er keine Großveranstaltungen wie den Urologenkongress oder die SPD-Konferenz vorweisen kann. Im vergangenen Jahr wurden 4,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe er ein Umsatzplus von 100000 Euro.
Momentan ist der Messe-Chef zugleich Bauherr. Das frühere Schlachhofhotel und späterer Röschenhof wird zum Tagungszentrum Börse umgebaut. Im nächsten Monat können in den beiden Büroetagen die Mieter einziehen. Auch der Gartensaal mit 200 Quadratmetern Fläche und das Foyer stehen bis zum Jahresende zur Verfügung. Der Festsaal soll soweit wie möglich originalgetreu wieder hergestellt werden. So werden an Türen und Wänden alte Farbtöne freigelegt. Die Arbeiten dauern wahrscheinlich bis zum Frühjahr 2011.