Das Fahren mit dem Taxi soll ab September teurer werden. Das zumindest hat die Dresdner Taxi-Genossenschaft beantragt, die 92 Prozent aller Dresdner Taxiunternehmer vertritt. „Eine durchschnittliche Fahrt von fünf Kilometern würde dann 1,50 Euro mehr kosten“, sagt Henry Roßberg, Vorstand der Dresdner Taxi-Genossenschaft. Seit vier Jahren seien die Tarife in Dresden unverändert, obwohl die Kosten deutlich gestiegen seien. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, so Roßberg, erhöhen sich die Preise jährlich, um die Mehrkosten zu decken.
Über die Taxipreise entscheidet der Stadtrat. Ein entsprechender Vorschlag wird ab nächstem Monat beraten. Danach soll der Grundpreis von 2,50 Euro auf 2,80 Euro steigen. Für die ersten drei Kilometer werden jeweils zwei Euro statt bisher 1,70 Euro fällig. Ab dem vierten Kilometer steigt der Tarif um zehn Cent auf dann 1,50 Euro. Die Preise für die Wartezeiten bleiben unverändert. Aus Sicht der Taxi-Genossenschaft handelt es sich um eine „maßvolle“ Erhöhung. „Wir sind für die Kunden das ganze Jahr über rund um die Uhr im Einsatz und innerhalb von fünf bis zehn Minuten vor der Wohnungstür. Wir hoffen auf Verständnis“, sagt Roßberg. 29 Prozent der Taxifahrten unternehmen die Dresdner und nur fünf Prozent Touristen. 25 Prozent sind Krankenbeförderungen, 18 Prozent Geschäftsreisen.
Mit ihrem Antrag hat die Taxi-Genossenschaft eine Untersuchung des Hamburger Instituts Linne + Krause eingereicht. Darin wurden die Preise in anderen Städten, aber auch die anderer Unternehmen verglichen. „Die aktuellen Taxitarife sind im unteren Drittel vergleichbarer Städte angesiedelt“, heißt es in dem Gutachten. Die Anschaffungspreise für die Autos sowie die Kfz-Versicherungen seien seit 2009 um jeweils 15 Prozent gestiegen. Für den Dieselkraftstoff müssen etwa zwölf Prozent mehr aufgebracht werden. Aus der Linne + Krause-Studie geht hervor, dass es bei den Dresdner Taxen eine Finanzierungslücke von etwa 3 700 Euro pro Fahrzeug und Jahr gibt. Möglich sei das nur durch geringere Löhne und Gewinne. Letztere wiederum hindern die Firmen, sich neue Fahrzeuge zu kaufen. Schon seit 2011 arbeiten die Unternehmen nicht kostendeckend. (kle)