Von Sandro Rahrisch
Eine Schnitzeljagd in Dresdens Zukunft: Mit einem neuen Spiel können die Dresdner ab sofort die Orte in der Stadt erkunden, die sich in den nächsten Jahren baulich am stärksten verändern werden. Diese Punkte müssen allerdings erst einmal gefunden werden.
Für Schnitzeljäger hat die Stadt eine Schatzkarte entworfen, auf der unvollständige Koordinaten versteckt sind. Wer die kompletten Positionspunkte haben möchte, der muss Aufgaben lösen. „Das sind keine Wissensfragen, für die man erst einmal Google um Rat fragen muss“, sagt Projektmitarbeiter Michael Lohr. Um die Fragen beantworten zu können, müsse man schon vor Ort sein. Wer ans Ziel will, muss beispielsweise die Breite des Elberadwegs messen und die Holzlatten zählen, aus denen die Bank an einer der zehn Stationen besteht. Ein gewöhnliches Smartphone hilft, zu den Koordinaten zu gelangen.
Die Schnitzeljagd im Rahmen der Dresdner Debatte „Zukunft 2025+“ soll allerdings nicht nur ein moderner Stadtrundgang durch Dresden sein. Die Schatzkarten verraten, wie sich das Gesicht der gefundenen Orte in Zukunft wandeln soll. „Das Kraftwerk Mitte wird ein wichtiger Leuchtturm für die Kultur- und Kreativwirtschaft“, heißt es beispielsweise. In der Wilsdruffer Vorstadt werden die Pläne für das neue Kletterzentrum vorgestellt, in der City der geplante Grünflächen-Promenadenring. Das Ziel, so viel darf verraten werden, ist ein Riese.
Die Idee zu dieser elektronischen Schnitzeljagd, die im Englischen „Geo-Caching“ genannt wird, stammt aus einer Forschungsarbeit. „Die Frage war, wie vor allem junge Leute motiviert werden können, sich an der zukünftigen Stadtentwicklung zu beteiligen“, sagt Rathaus-Mitarbeiterin Petra Pilarski. „Da haben wir gesagt, wir probieren es mal mit der GPS-Schatzsuche.“ Mehrere Schulklassen haben schon zugesagt. Die Stadt ist gespannt auf die Ideen der Schnitzeljäger. Ihre eigenen Visionen können die Dresdner in der roten Info-Box am Dr.-Külz-Ring oder im Internet vorstellen.
Schatzkarte: www.dresdner-debatte.de