Dresdner Firma produziert neuen Corona-Test

Dresden. Mehr und schneller als bisher können in Sachsen nun Personen auf das Coronavirus getestet werden. Ab sofort steht den Labors ein Test zur Verfügung, der hier produziert wird. Die Biotype GmbH in Dresden wird täglich 8.000 bis 10.000 solcher Viren-Tests fertigen. Das kündigte jetzt der Geschäftsführende Gesellschafter Wilhelm Zörgiebel am Donnerstag an. In zwei Schichten solle an sieben Tagen die Woche produziert werden. Das Unternehmen sei daraufhin bereits umorganisiert worden. Entwickelt wurde dieser Test vom britischen Partner Primerdesign Ltd.
Der Aufbau der Fertigung in Dresden und auch die Untersuchungen zur Produktionsstabilität seien bei Biotype bereits erfolgt. „Wir können sofort liefern“, sagt Zörgiebel im Gespräch mit der SZ.
Sachsen würde gern mehr testen, ist aber durch die derzeit nur begrenzt verfügbaren Tests auf Verdachtsfälle beschränkt. Und absehbar wird der Bedarf an solchen Tests in den kommenden Tagen bundesweit noch sprunghaft ansteigen. Genügend Tests sind aber eine wichtige Voraussetzung für die schnelle Eindämmung der Epidemie.
Vorrangig wolle die Biotype GmbH nun ihre zusätzlichen Test-Kits an sächsische Labors und Kliniken liefern. Eine weitere schrittweise Erhöhung der Produktion sei bereits in Vorbereitung, kündigt Wilhelm Zörgiebel an. Vor gut 20 Jahren hatte er das Unternehmen in Dresden Hellerau mitgegründet. Unter anderem wird hier an Blut- und Urintests für eine Krebsfrüherkennung geforscht.
Zwei Stunden bis zum Ergebnis
Der Corona-Test aus Sachsen basiert auf der Genetik des Virus, so wie die bisherigen Tests auch. Das Virus wird anhand seiner DNA erkannt. Eine Verwechslung mit anderen Viren ist dabei ausgeschlossen. Labors, die über diese Technik verfügen, können ohne Umrüstung auch den in Dresden produzierten Test nutzen.
Innerhalb von zwei Stunden liege das Ergebnis vor. Schneller und effektiver als dies solle noch ein weiterer Test sein, den Biotype gemeinsam mit dem amerikanischen Unternehmen Eli Lilly selbst entwickelt habe, sagt Zörgiebel.
In den USA werde dieser eingesetzt, für Sachsen würden dazu Verhandlungen laufen. Dabei arbeite Biotype mit den Universitätskliniken in Dresden und Leipzig, aber auch mit dem Leipziger Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie zusammen.
Unterdessen ist die Zahl der Infizierten in Sachsen binnen eines Tages um 166 auf 2.411 Fälle gestiegen. Das teilte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz mit. Inzwischen gibt es 19 Todesfälle.