Die Stadtentwässerung Dresden übernimmt zum 1. April die Betriebs- und Geschäftsführung des Abwasserzweckverbandes Gemeinschaftskläranlage Kalkreuth. Das private Unternehmen führt die Geschäfte zunächst bis 31. März 2017und erhält dafür 4,9 Millionen Euro. Der Abwasserzweckverband ist weiterhin für Gebühren, Satzung, die kommunalpolitische Arbeit sowie die Planung zuständig.
Die bisherige Geschäftsführerin des Abwasser-Verbandes, Elisabeth Lorenz, wird das Controlling übernehmen. Dafür zahlt der AZV Kalkreuth im Jahr 120000Euro an Großenhain. Die Mitarbeiter werden übernommen und erhalten alle vereinbarten Leistungen weiterhin. Betriebsbedingte Kündigungen wurden vertraglich für die nächsten acht Jahre ausgeschlossen.
Die technischen Kräfte werden in die Abläufe der Stadtentwässerung Dresden eingegliedert. In den kommenden acht Jahren will die Stadtentwässerung laut ihrem Angebot dennoch 530800Euro einsparen. Mancher hält diese Einsparungsgröße „nicht für den großen Wurf“.
Der technische Leiter der Stadtentwässerung Dresden, Ralf Strothteicher, sagte gestern der SZ dazu: „Es ist sehr ambitioniert, die jetzigen Regiekosten um diese Summe zu unterbieten.“ Denn der Kalkreuther Verband sei gerade mit technischen Kräften „äußerst dürftig aufgestellt“. Drei Mitarbeiter, die aktuell 63Anlagen betreuen – weniger sei personell nicht zu machen. Er setze jetzt auf das Know how des Dresdner Unternehmens, das seit 2006 vier solcher Land-Verbände übernommen hat und z.B. allein über 80 Ingenieure verfüge. Man wolle die Anlagen langfristig erhalten und einen Betrieb auf hohem Niveau absichern. Strothteicher lobte auch ausdrücklich die bisherige Geschäftsführung. Was Elisabeth Lorenz geleistet habe, sei äußerst anerkennenswert. Das Problem sind die Rahmenbedingungen der beiden Altverbände.
Birgit Ulbricht