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Dresdner Kanuten starten in die neue Saison

Zum Anpaddeln auf der Elbe kamen gestern 350 Sportler. Der jüngste war vier, der älteste 79 Jahre.

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Von Bettina Klemm

Vom Blauen Wunder bis hinter die Kaditzer Elbebrücke benötigen geübte Sportler etwa eine Stunde. Durch Dresden zu paddeln, die Innenstadt an sich vorbeiziehen zu lassen, sei immer ein besonderes Erlebnis. Dietrich Kloss kennt sich da bestens aus: Seit mehr als 60 Jahren hat sich der heute 79-Jährige dem Wassersport verschrieben. 1956 war er deutscher Meister in der Einer-Staffel und im Vierer-Kajak. Heutzutage paddelt er nur noch aus Spaß und um fit zu bleiben. 500 bis 700 Kilometer kommen so im Jahr zusammen.

Mit dem Titel deutscher Meister kann sich auch schon der 14 -jährige Tom Kierey schmücken. Seit seinem fünften Lebensjahr verbringt er viel Zeit im Boot. Sechs Tage in der Woche, an zwei Tagen trainiert der Schüler der Dresdner Sportmittelschule gleich zweimal. „Das Anpaddeln ist eine Werbung für unseren Sport, wir wollen zeigen, dass es auch noch etwas anderes als Fußball gibt“, erklärt er. Leider fristet der Kanusport eher ein Schattendasein. Doch für Tom gibt es keinen besseren Sport. Schon sein Vater Jens war Leistungssportler, der größere Bruder ebenfalls. Sport in der Familie lernt Marcel Heinicke kennen. Mit seinen vier Jahren war er gestern der jüngste Teilnehmer.

„Seit drei Jahren organisieren wir das Anpaddeln als Saison-Auftakt“, schildert Uwe Müller, der 2. Vorsitzende vom Verein Kanusport Dresden. 15 Kanuvereine gibt es in Dresden, weitere in der Umgebung. So gestaltet sich der Saisonauftakt auch immer zu einem großen Familientreffen der Sportler. Es wird geplaudert, gefuttert und gefeiert, am Ziel und später in den Vereinen.

Das Wasser in der Elbe hat derzeit höchstens acht Grad. Sollte ein Boot kentern, ist schnelle Hilfe gefragt. Deshalb achten acht Mitglieder der Wasserwacht Freital auf die Sicherheit. „Wir sind auch bei Wettkämpfen, wie der Stadtmeisterschaft am 2. Mai dabei“, sagt Ralf Schindler. Diesmal ist nichts passiert, im Vorjahr mussten sie die Besatzung eines Drachenboots retten.