Riesa. Ringsherum sieht es noch aus wie auf vielen Baustellen, doch die Tafel mit der Aufschrift „Ebene 4“ steht schon – und zwar seit Jahren. „Es war schon länger geplant, dass irgendwann einmal eine neue Ebene drauf kommt“, erklärt Holger Otto, während er durch das neue Stockwerk führt, das seit vergangenem Herbst auf Haus 5 des Elblandklinikums in Riesa in die Höhe wächst.
Die Außenarbeiten seien beinahe abgeschlossen. Eine kleine Teilfläche am Dach fehlt noch, zwei Treppenhäuser müssen ebenfalls noch aufgestockt werden. Aber schon im Frühsommer könnte das Gerüst an diesem Gebäude verschwinden, sagt der Bauüberwacher der Firma Iproconsult. Nicht zuletzt habe auch das Wetter ganz gut mitgespielt. „Wir hatten drei Wochen mit unter null Grad, in denen wir einige Abdichtungsarbeiten nicht erledigen konnten. Aber das spielt für den Bauablauf keine Rolle.“
Auch im Inneren hat sich schon einiges getan. Das macht sich nicht nur auf der neuen Ebene bemerkbar, sondern auch eine Etage tiefer, in der Kinder- und der Frauenklinik. Dort läuft der Betrieb normal weiter – zumindest fast überall. „Wir sind derzeit dabei, die Wasserabläufe zu legen.“ Dafür muss in den Badezimmern jeweils die Decke durchbrochen werden. Das0 ist vor allem eine planerische Herausforderung. „Reihum werden jeweils mehrere Zimmer abschnittsweise außer Betrieb genommen, damit dort gearbeitet werden kann“, erklärt Holger Otto. Das bedeutet auch, dass die Räume zum jeweiligen Baubeginn leergezogen sein müssen.
Die Planung sei deshalb nicht nur für die Arbeiter wichtig, sondern auch für das Krankenhauspersonal: Patienten müssen gegebenenfalls verlegt, Dienstpläne anders geschrieben werden. Wenn es in einem Abschnitt losgeht, bleibt den Bauarbeitern nicht viel Zeit, erklärt Holger Otto. „Für jedes Segment sind drei Wochen eingeplant. Zwei Wochen Bau, danach eine Woche Reinigung.“ Da müsse alles sitzen. Bisher haben die Absprachen zwischen den einzelnen Gewerken aber gut geklappt, betont der Planer. „Die Sache hat noch den positiven Nebeneffekt, dass die Zimmer vor der Reinigung gleich noch gemalert werden.“
Allzu viel Staub fällt bei den Durchbruchsarbeiten übrigens nicht an, weil man auf das Nassbohrverfahren setzt. Der Lärm sei da schon eher ein Problem. „Im Bettenhaus 5 liegen bis zu 200 Patienten, die diagnostiziert und therapiert werden“ , erklärt Holger Otto. Deshalb seien die Arbeiter angewiesen, die Ruhezeiten strikt einzuhalten.
Laut Planung könnte schon Ende März die Verlegung des Estrichs starten. Wenn der getrocknet ist, folgt der eigentliche Fußboden. „Großteils wird PVC verlegt, die Badezimmer bekommen Fliesen.“ Insgesamt 31 Zimmer sind geplant. Auf der Etage soll künftig die Klinik für Innere Medizin II untergebracht sein. Sie umfasst die Gastroenterologie, die Onkologie und die Palliativstation. Im Herbst, so der Plan, soll das neue Stockwerk bezugsfertig sein. Bisher sieht es danach aus, als sei das auch zu halten, sagt Holger Otto. „Wir liegen ganz gut im Plan.“
Mit dem Umzug der Stationen in das fertige Gebäude wird wiederum im zweiten Stockwerk des Hauses Platz frei. Die dadurch entstehende Bettenkapazität wird nach Angaben der Elblandkliniken genutzt, um den Freizug im Haus 1 für die dortige Sanierung zu organisieren.