Was Dynamo und die Dampfer eint

Dresden. Es gibt Geldgeber, die vierstellige Summen überweisen. Die so viel auf dem Konto haben, dass sie binnen einer Woche fast schon eine sechsstellige Summe an den Verein "Weiße Flotte Dresden - Freunde der Sächsischen Dampfschiffahrt" schicken konnten. Das sagte Dirk Ebersbach, Vorstandsvorsitzender des Vereins, am Dienstag bei einem Treffen mit Dresdnern, die ab sofort dafür sorgen wollen, dass die Spendenaktion richtig Fahrt aufnimmt.
Sie wollen ihre Fans, Sponsoren und Partner ansprechen, sie verlosen zwölf Preise und einige wollen auch selbst spenden. Zum Beispiel Holger Scholze. Er ist Präsident von Dynamo Dresden, seine Frau stellvertretende Vorsitzende im Weiße-Flotte-Verein. Scholze will in den nächsten sieben Tagen spenden. In der Zeit, in der fünf neue Trikots an Spender gehen, die Geld auf das Vereinskonto der Dampfer-Freunde geschickt haben.
"Wie Venedig ohne Gondeln"
Die Zusammenarbeit von Dynamo Dresden mit den Flotten-Freunden ist neu. Fünf Trikots will der Fußballclub an Spender verlosen, die in der nächsten Woche Geld schicken. Fünf weitere gehen an Unterstützer, die Videos schicken und darin erklären, welche Rolle die Flotte für sie spielt. Und zwei VIP-Tickets für noch festzulegende Heimspiele gibt es für Dynamo- und Dampferfans, die beides tun.
Holger Scholze kann sich die Elbe ohne Dampfer nicht vorstellen. "Das ist wie Venedig ohne Gondeln", meint er. Der Dynamo-Präsident ist davon überzeugt, dass ein neuer Geldgeber alle Schiffe übernehmen und daran gebunden sein sollte, die Flotte auf der Elbe als Ganzes zu erhalten. "Das gehört nicht in private Hände, da sind der Freistaat und die Städte und Gemeinden gefordert", meint er und beobachtet dort "eine sehr starke Zurückhaltung."
Genau deshalb will Dynamo nun den Flotten-Verein unterstützen. Denn Dirk Ebersbach und seine Mitstreiter sind als Bieter im Rennen. Sie sammeln Geld, um bis zum 3. August ein ernstzunehmendes Angebot vorlegen zu können. Ob sie das schaffen? Ebersbach hofft und Dynamo will helfen.
Der Verein will mit im Rennen sein, wenn Sanierungsgeschäftsführer Burkhard Jung und die Gläubiger, die ihm zur Seite stehen, entscheiden, wer die Flotte künftig übernimmt. Bisher ist bekannt geworden, dass ein Unternehmen aus der Schweiz, ein bisheriger Anteilseigner und eine Firma, die bereits die Werft gekauft hat, im Rennen sind. Öffentliche Einrichtungen wie etwa die Stadt Dresden, der Freistaat oder die Landkreise, die von der Flotte profitieren, sind aktuellen Informationen zufolge nicht am Bieterverfahren beteiligt.
Zu den neuen Unterstützern auf Dynamo-Seite gehört auch Hans-Jürgen "Dixie" Dörner. "Die Flotte gehört ganz einfach hierher", sagte er am Dienstag, und will nun helfen, spendable Großspender aufzutreiben.
Zusätzlich zu dieser Spendenaktion gibt es einen Aufruf im Internetportal Startnext, für den Erhalt der Dampfschifffahrt Geld zu sammeln. Auch er läuft seit einer Woche und wird von den Weiße-Flotte-Freunden unterstützt. Dort sind bisher mehr als 12.000 Euro zusammengekommen. 65 Spender haben bisher Geld überwiesen. Dem Aufruf zur Spendenaktion auf Startnext haben sich inzwischen zwei weitere Organisationen angeschlossen, eine Historikergruppe und die Fachgruppe Elbeschifffahrt im Landesverband Sächsischer Heimatschutz e.V.
Der Weiße Flotte-Verein hat zwei Spendenkonten für seine Aktion:
Großspenden ab 1.000 Euro sollen auf folgendes Konto gehen:
Deutsche Kreditbank AG
IBAN DE33 1203 0000 1008 4472 35
BIC: BYLADEM1001
Für alle anderen Spenden:
Ostsächsische Sparkasse Dresden
IBAN: DE35 8505 0300 0221 1816 87
BIC: OSDDDE81XXX