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Dynamo-Fankneipe eröffnet am Sonntag zum Cottbusspiel

Nach jahrelangem Ringen soll der millionenteure Anbau nun endlich genutzt werden. Doch nicht alle Fans können dort ihr Bier trinken.

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Von Juliane Richter

André Heider hat sich durchgesetzt. Mehr als drei Jahre nach dem Neubau des Stadions darf er am Sonntag nun seine Fankneipe in der Nordtribüne eröffnen. Unter Dynamo-Fans ist der Dachdeckermeister durchaus bekannt: Im alten Rudolf-Harbig-Stadion hat er früher die Fankneipe „Kulti“ betrieben. Nach mehr als einem Jahr Umbauzeit ist nun seine neue Kneipe fertig.

400 Personen passen laut Dynamo-Geschäftsführer Christian Müller in den Anbau, der sich direkt hinter dem K-Block befindet. Von den mit Wimpeln und Fotos verzierten Wänden können sich die Fans am Sonntag zum Heimspiel gegen Energie Cottbus erstmals ein Bild machen. Allerdings nicht alle Fans: Aus Sicherheitsgründen soll die Sektorentrennung im Stadion bestehen bleiben. Das heißt, dass lediglich die Besucher des K- und J-Blocks in die Kneipe gelangen. Das sind im ausverkauften Stadion nur etwa ein Drittel der Gäste. Laut Müller gibt es möglicherweise in der Zukunft die Chance, die Sektorentrennung dafür aufzuheben. An diesem Wochenende soll jedoch wegen der Eröffnung erst einmal zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt werden. Dass bis zur Eröffnung der Kneipe Jahre vergangen sind, liegt vor allem an gegensätzlichen Interessen. Denn mit dem Betrieb muss Dynamo Dresden die Baukosten für den Anbau – rund eine Million Euro plus Zinsen – in den nächsten zehn Jahren abbezahlen. So ist es in einem Stadtratsbeschluss von 2009 geregelt. Geschäftsführer Müller will sich nicht dazu äußern, wie der Verein in seiner finanziell angespannten Lage diese Summe begleichen will. „Ich bin voller Vorfreude und Hoffnung, dass sich die Kneipe zu einer Begegnungsstätte für den Verein entwickeln wird“, sagt Müller stattdessen. Auch Stadionmanager Hans-Jörg Otto freut sich, dass der Betrieb nun endlich aufgenommen werden kann. „Der bisherige Stillstand hat niemandem etwas gebracht“, sagt Otto. Ihm zufolge soll die Kneipe zu allen Heim- und Auswärtsspielen öffnen. Über Fernseher können die Fans die Partien dann verfolgen.