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Dynamo mit Koné im Ost-Klassiker

Der Stürmer steht gegen Magdeburg wieder in der Startelf - und Trainer Cristian Fiel sagt, was dieses Spiel besonders macht.

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Moussa Koné hat im Hinspiel gegen Magdeburg das 1:0 für Dynamo erzielt, die Partie endete 2:2.
Moussa Koné hat im Hinspiel gegen Magdeburg das 1:0 für Dynamo erzielt, die Partie endete 2:2. © Robert Michael

Von Timotheus Eimert

Sein Blutdruck wird hoch sein, aber das spiele keine Rolle, sagt Cristian Fiel mit einem Lächeln. Auch für Dynamos neuen Cheftrainer ist dieses Ost-Duell gegen den 1. FC Magdeburg am Samstag, Anstoß 13 Uhr, ein besonderes Spiel. „Ich spüre eine irre Vorfreude in mir. Das sind die besonderen Spiele, die den Fußball ausmachen“, sagt der 39-Jährige. Als Profi hat er etliche davon erlebt, mit Alemannia Aachen 2004 im DFB-Pokalfinale gestanden und insgesamt zehn Partien im Europapokal bestritten. Er ist 2011 mit Dynamo aufgestiegen, hat 2014 den Abstieg mitgemacht. Emotionen pur.

Für die Partie hat er folgende Startelf gewählt:

Schubert - Wahlqvist, Müller, Gonther, Kreuzer - Nikolaou. Ebert, Atik, Aosman, Duljevic - Koné.

Im Vergleich zu seinem ersten Spiel gegen den VfL Bochum vor zwei Wochen hat Fiel damit drei personelle Wechsel vorgenommen. Gonther für Dzenis Burnic, Aosman für Rico Benatelli und Koné für Erich Berko.

Es komme nicht aufs System an, sondern auf die Mentalität, hatte er vorher gesagt. „Manchmal ist es gar nicht so schlecht, von älteren Tagen zu erzählen und den Jungs  mitzuteilen, wie das bei einem selbst war“, sagt Fiel, der seine Mannschaft auf die besondere Atmosphäre im mit 30 500 Zuschauern - darunter 3 000 Gästefans -   ausverkauftem Rudolf-Harbig-Stadion vorbereiten möchte - so gut das eben möglich ist. „Aber letztendlich muss das jeder mit sich selbst ausmachen.“ Sogar seinen Assistenten hat er gesagt, dass er sich auf einiges gefasst machen muss. Patrick Mölzl habe zu ihm gesagt:  "Boah, das wird bestimmt super." Doch Fiel entgegnete: "Du hast noch gar keine Ahnung, bis du da raus gehst. Dann weißt du erst, was wirklich auf dich zukommt.“

31. Oktober 2015: Dynamos Ultras hüllen fast alle Ränge im Stadion unter eine Blockfahne mit dem Schriftzug: "Die Legende aus Elbflorenz - der Verein mit den besten Fans".
31. Oktober 2015: Dynamos Ultras hüllen fast alle Ränge im Stadion unter eine Blockfahne mit dem Schriftzug: "Die Legende aus Elbflorenz - der Verein mit den besten Fans". © Robert Michael

Schubert mit Gänsehaut bei der Choreografie

Trotzdem, Derby hin oder her: Es gehe vor allem um die drei Punkte, die beide Teams brauchen, um sich im Tabellenkeller Luft zu verschaffen. Dynamo könnte den Vorsprung zu Magdeburg auf acht Punkte ausbauen, der FCM auf zwei rankommen. Fiels Leitspruch: „Heißes Herz und kühler Kopf.“ Für diese Floskel dürfte er gern ins Phrasenschwein einzahlen. „Das war schon immer so - und den musste ich jetzt einfach noch mal bringen“, sagt er mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Außer den länger verletzten Marco Hartmann (Oberschenkel) und Brian Hamalainen (Rücken) stehen ihm alle Spieler wieder zur Verfügung, Moussa Koné und Florian Ballas sind in dieser Woche wieder voll ins Training eingestiegen und hätten einen guten Eindruck gemacht, berichtet Fiel.

Er selbst hat nie gegen Magdeburg gespielt, wenige Monate vor dem bislang letzten Aufeinandertreffen in Dresden seine Spielerkarriere beendet. Am 31. Oktober 2015 gewann Dynamo durch zwei Treffer von Justin Eilers und einen von Pascal Testroet mit 3:2. Aber das war nicht das Besondere. Damals sorgten die Dynamo-Ultras mit ihrer Choreografie für Aufsehen. Sie enthüllten die größte Blockfahne Europas: 35 Meter hoch und 350 Meter lang. Mehr als 25 000 Euro hatte sie gekostet, finanziert durch Spenden und den Verkauf von Fanartikeln.

Auch Dynamo-Torwart Markus Schubert erinnert sich das Spiel. „Da kam ich von der U17-Weltmeisterschaft und habe es auf dem Livestream auf dem Flughafen in Frankfurt angeschaut“, sagt er. „Das war schon pure Gänsehaut, auch wenn ich es nur auf dem kleinen Handy angeguckt habe. Da wäre ich schon gern dabei gewesen.“ Fiel hat also nicht unrecht, wenn er sagt: „Das wird ein außergewöhnliches Spiel werden.“