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Dynamo wartet auf grünes Licht für neues Trainingsgelände

Obwohl der Stadtrat einem Eilantrag zugestimmt hat, ist das Gelände im Ostragehege noch nicht sicher. Eine Landesbehörde soll nun entscheiden.

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Juliane Richter

Beim Bau eines neuen Trainingsgeländes im Ostragehege ist Zweitligist Dynamo Dresden derzeit von der Sächsischen Landesdirektion abhängig. Das geht aus einem Schreiben von Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) an die Stadtratsfraktionen hervor. Demnach will die Stadt zunächst bei der Landesbehörde erfragen, inwieweit es jetzt noch möglich ist, eine bereits entsiegelte Fläche nicht wie ursprünglich geplant zu bepflanzen und auch weitere Ausgleichsmaßnahmen auf dem alten Schlachthofgelände sofort anzuhalten.

Denn eigentlich gab es für die rund vier Hektar große Fläche, mit der Dynamo Dresden seit Monaten liebäugelt, ganz andere Pläne. So war das Grundstück bisher teilweise für einen kleinen Wald reserviert. Dieser sollte als Ausgleich für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 10 zur Messe entstehen.

Damit dieser Plan gestoppt wird, bevor die neuen Bäume gepflanzt werden, hatte die CDU-Fraktion im letzten Stadtrat einen Eilantrag gestellt und diesen mit den Stimmen von FDP und Bürgerfraktion beschlossen. Nun scheint das Verfahren vorerst in der Schwebe. Tilo Wirtz von der Linken-Stadtratsfraktion kritisiert: „Es besteht hier einfach am Ende die Gefahr, dass man Dynamo Hoffnungen macht, die sich nicht realisieren lassen.“ Und auch die Grünen-Stadtratsfraktion ist mit der Entwicklung nicht zufrieden. Sie hatte Oberbürgermeisterin Orosz aufgefordert, Widerspruch gegen den Stadtratsbeschluss einzulegen, weil sie verschiedene Tierarten in Gefahr sehe. Orosz widerspricht dem Beschluss jedoch nicht.

Bei Dynamo Dresden haben sich sowohl Aufsichtsratschef Thomas Bohn als auch der neue zweite Geschäftsführer Ralf Gabriel bereits intensiver mit der Fläche im Ostragehege beschäftigt. „Wir warten nun erst einmal ab, was die Verwaltung bezüglich des Geländes macht. Das können wir nicht beeinflussen“, sagt Thomas Bohn. Zudem sei zu klären, für welchen Preis man dieses Gelände und die angrenzende Fettschmelze bekommen könnte. Ralf Gabriel sieht vor allem bei dem denkmalgeschützten Gebäude Schwierigkeiten. „Für das gesamte Projekt müssen wir mit Kosten von mehreren Millionen Euro rechnen. Dazu werden wir uns Partner mit ins Boot holen müssen“, sagt Gabriel.

Auch Thomas Bohn denkt an private Investoren. „Vielleicht werden das auch mehrere Leute in die Hand nehmen. Aber ich werde mich jetzt nicht an die Spitze stellen“, sagt der Unternehmer. Er kann sich außerdem vorstellen, die Fettschmelze teilweise an einen Dritten, wie ein Rehazentrum, zu vermieten und somit zusätzliche Einnahmen zu generieren.