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Ebersbacher wollen über Ehe verhandeln

Einstimmig und ohne weitere Diskussion hat sich gestern Abend der Ebersbacher Gemeinderat dafür ausgesprochen, Gespräche mit der Stadt Döbeln über einen Zusammenschluss aufzunehmen. Ziel soll der Abschluss...

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Von Jens Hoyer

Einstimmig und ohne weitere Diskussion hat sich gestern Abend der Ebersbacher Gemeinderat dafür ausgesprochen, Gespräche mit der Stadt Döbeln über einen Zusammenschluss aufzunehmen. Ziel soll der Abschluss einer Eingliederungsvereinbarung sein, in der die wichtigsten Forderungen Ebersbachs hinsichtlich der Verwaltung und für Investitionen berücksichtigt sind.

Ein beratender Ausschuss soll die Interessen der Gemeinde vertreten. Besetzt ist er mit sechs Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzenden. Auch Döbeln will einen Ausschuss mit der gleichen Anzahl an Stadträten und dem Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer in die Verhandlungen eintreten.

In Döbeln steht die „Ehe“ mit Ebersbach am Donnerstag auf der Tagesordnung des Stadtrates. Wie der Ebersbacher Gemeinderat soll auch der Stadtrat eine Grundsatzentscheidung für Verhandlungen beschließen. Außerdem wird die Besetzung des beratenden Ausschusses festgelegt.

Mit dem Beschluss der Ebersbacher entwickelt sich die „Brautschau“ so, wie es vorauszusehen war. Schon vor einigen Wochen hatte sich bei einer Bürgerversammlung Zustimmung zu einem Zusammengehen mit dem Nachbarn abgezeichnet. Ebersbach hatte vor zehn Jahren einen Zweckverband mit Döbeln gebildet. Wesentliche Verwaltungsaufgaben werden bereits von der Stadtverwaltung erledigt.

In den Verhandlungen werden die Ebersbacher mit einem Forderungskatalog gehen. Bürgermeister Jürgen Müller erneuerte gestern die Aufforderung an die Bürger, Vorschläge dafür zu unterbreiten. Eine Eingliederungsvereinbarung lässt viel Spielraum, Bauvorhaben in Ebersbach umzusetzen oder die Eigenständigkeit des künftigen Ortsteils in einigen Bereichen zu erhalten. Die finanzielle Voraussetzungen schafft der Freistaat mit einer „Prämie“ für freiwillige Zusammenschlüsse. Ebersbach und Döbeln hätten zusammen rund 600000 Euro zu erwarten. Viel Zeit dürfen sich die Partner aber nicht lassen. Die Prämie soll es in dieser Höhe nur bis zum Jahr 2012 geben.

Mit zusätzlichen Fördermitteln ließen sich eine ganze Menge Vorhaben umsetzen. Etwa der Bau einer Stützwand entlang der Hauptstraße im unteren Teil Ebersbachs. Dieses Vorhaben hatte die Gemeinde aus Geldmangel fallen lassen müssen. Auch der lange geplante Kauf und Abriss der Ruine des Gasthofes Neudorf könnte Teil der Vereinbarung sein.