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Edelsteine oder Klöppelspitze – aufs Osterei passt fast alles

Um Ostereier geht esnoch bis zum 19. Aprilim Dresdner Jägerhof.Zu sehen sind auch mit Edelsteinen verzierte Eier.

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Ein Hauch von Luxus weht in diesen Tagen durch den Dresdner Jägerhof. Edelstein geschmückte Ostereier bilden in der aktuellen Osterschau das Kontrastprogramm zu Volkskunst, Spinnrädern und Spielzeug. Die edlen Eier stammen aus der Sammlung der ehemaligen Defa-Dramaturgin Katharina Benkert. Sie war 2008 gestorben.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, traditionell Ausrichter der Osterausstellung, haben im 3000 Eier umfassenden Fundus nach dem Querschnitt gesucht. Den kunstgeschichtlichen, kulturhistorischen Blick auf das Symbol für Fruchtbarkeit und Ostern. Da sind die Klassiker der Sorben und Böhmen zum Beispiel, die Eier mit Wachs verzieren oder mit Messerchen Muster in die Farbschicht kratzen. Da ist der schlichte aufgemalte Ostergruß, dort das aufwendige Gemälde. So viel passt auf ein Osterei.

Ostermarkt am Montag

Kombiniert wird die diesjährige Ausstellung zum einen mit bemalten Möbeln, Trachten, Keramiken und Spielzeug. Zum anderen mit Heimatbildern und Phantasielandschaften des pensionierten Restaurators Siegfried Schnall.

Am Ostermontag findet außerdem einen Art Ostermarkt statt. 40 Volkskünstler zeigen an kleinen Schauständen ihre Eierschätze. Sie führen dabei auch ihre Verzier-Techniken vor. Darunter sind Wachsbatik oder Kratztechnik, wie bei den Lausitzer Sorben üblich. Es gibt Durchbrucharbeiten, die an klösterliche Traditionen anknüpfen, schlesische Stroheier oder Böhmerwälder Kratzeier. Ostereier werden mit Papier, Sämereien, Klöppelspitze oder Steinen beklebt, werden eingehäkelt oder im Stile naiver und abstrakter Malerei mit Öl oder Wasserfarben bemalt.

So vielseitig wie die Kunst auf dem Ei, ist das Ei übrigens auch selbst. Ob vom Wellensittich, ganz klassisch dem Huhn, der Wachtel oder vom Vogel-Strauß – die Volkskünstler machen vor fast keiner Schale halt. Auch das lehrt die Osterschau. (SZ)

„Ostern im Jägerhof“ – die Ausstellung (Köpckestraße 1) ist bis 19. April, Di. bis So. sowie Ostermontag 10 bis 18 Uhr geöffnet. 10. April, 15 Uhr, Kunstgespräch und filmische Vorführung: „Die Lausitzer Passionskrippe“; 11. April, 16 Uhr, Frühlingskonzert; 12. April, 11 Uhr

Frühlingslieder, 15 Uhr, Frühlingsliedersingen für jedermann, 13. April, 16 Uhr, Männerchor Dresden Striesen singt Frühlingslieder.