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Edles mit vielen Zacken

Die Herrnhuter Sterne GmbH hat neben der Manufaktur ein Dekostübchen eingerichtet, wo die traditionellen Sterne ganz anders zu erleben sind. Ihr Erfolg hat guten Grund.

Von Anja Beutler
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Marion Knaute und Nancy Hoffmann sind das Kreativteam bei den Herrnhuter Sternen im neuen Dekostübchen.
Marion Knaute und Nancy Hoffmann sind das Kreativteam bei den Herrnhuter Sternen im neuen Dekostübchen. © Rafael Sampedro

Marion Knaute hätte sich nie träumen lassen, dass sie einmal Sterne in ihre blumigen Gestecke einflechtet. Doch genau das ist jetzt der Job der gelernten Floristin aus Hainewalde. Für die Herrnhuter Sterne GmbH zaubert sie alle möglichen Kreationen aus Kunstblumen, Accessoires und vor allem eben Herrnhuter Sternen, die ihre Werke dann ganz buchstäblich zum Leuchten bringen.

Seit Mai hat die Hainewalderin deshalb in dem kleinen Häuschen neben der Manufaktur in Herrnhut ihre Welt eingerichtet. Dort saß einstmals die Verwaltung des Unternehmens, nun ist hier das Dekostübchen. "Wir fertigen für Messen und Ausstellungen, für unsere Händler, für Weihnachtsmärkte, für unser eigenes Café in der Manufaktur - und natürlich für unsere Gäste und Kunden", beschreibt sie. Vor allem bei den Besuchern, die zur Manufaktur kommen, finden ihre Kreationen, die auch schon mal in Töpfen, Holzstücken oder großen Muscheln Platz finden, großen Anklang. Verarbeitet werden dabei ausschließlich Kunstblumen: "Denn es soll ja dauerhaft halten, auch wenn es für eine Hochzeit oder zu einem Geburtstag arrangiert ist. Wir achten dabei vor allem auf Qualität", betont Marion Knaute.

Wenn sie "wir" sagt, meint sie damit auch Nancy Hoffmann, die derzeit bei ihr lernt. Die Ebersbacherin ist eigentlich Konditorin, hat zuletzt in der Manufaktur gearbeitet und ein Händchen für Dekorieren und Schmücken. "Deshalb habe ich mich gefreut, dass sie mit dabei ist", sagt Frau Knaute. Die Idee selbst, Herrnhuter Sterne in Tischdekorationen zu verwenden und mit Blumen zu kombinieren, ist nicht neu. Bislang hatte sich das Herrnhuter Unternehmen aber immer eine selbstständige Floristin damit beauftragt. Doch weil die Nachfrage nach den Gestecken stetig stieg, entschied Geschäftsführer Oskar Scholz, dieses neue Geschäftsfeld im eigenen Hause zu etablieren.

Unter den Herrnhutern hat sich das neue Angebot blitzschnell herumgesprochen - und nicht nur unter denen. "Wir haben auch Kunden, die extra hierher in die Region kommen, auch mit Busreisen, weil sie ein Kärtchen oder eine Empfehlung von einem Bekannten erhalten haben", berichtet Marion Knaute. Viele kommen mit einer Vorstellung, was sie wollen, andere lassen sich im Laden inspirieren oder beraten. "Wenn jemand mit einer Busreisegruppe hier ist, können wir auch etwas kleines in ein, zwei Stunden nach Wunsch zusammenstellen", erklärt die Floristin - und man merkt, zu tun haben die beiden Damen vom Dekostübchen durchaus.

Besonders beliebt sind übrigens die weißen Miniatur-Sterne, die es seit vergangenem Jahr gibt. Sie eignen sich für Gestecke besonders gut. "Wir haben in den ersten Wochen geschaut, was so ankommt, inzwischen können wir das ganz gut einschätzen", sagt Frau Knaute. Im Sommer binden sie und ihre Kollegin deshalb nun vor allem helle Farben - wie Limone oder eben Weiß - in die Kreationen. Jetzt, mit Blick auf die Adventszeit setze man mehr auf warmes und traditionelles Rot, aber auch auf Kombinationen mit blauen und weißen Sternen, die an Eis und Schnee denken lassen.

Dass der Herrnhuter Stern mit den Gestecken zum dekorativen Detail herabgestuft  werden könnte, das sieht Geschäftsführer Oskar Scholz so nicht. Man unterwerfe sich keinem Modetrend, sei nicht kitschig oder dem Zeitgeist erlegen, betont er. Herrnhuter Sterne stünden für etwas Besonderes und transportierten immer auch ihre christliche Botschaft - egal, ob in der Adventszeit oder mitten im Sommer.

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