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Ehemalige Soldaten treffen sich an ihrem Ausbildungsort

Als junge Soldaten haben sie in der Stadt ihren Wehrdienst absolviert. Inzwischen treffen sie sich zum dritten Mal hier.

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Von Wilrun Wagner

Junge Männer in schmucken Uniformen zeigen die Bilder, die unter den ehemaligen Soldaten herumgereicht werden. Einige zeigen Szenen aus der Ausbildung, andere, wie lustig es mit „geistreichen Getränken“ auf den Zimmern zuging. Das alles geschah zwischen von 1965 bis 1970, erklärte Siegfried Lehmann, einer der ehemaligen Kameraden, der inzwischen mit zwei weiteren das Reservistentreffen am ehemaligen Standort in der Stiefelstadt organisiert.

„Nach dem ersten Wiedersehen 2009 haben wir uns verständigt, dass wir uns alle zwei Jahre am zweiten Wochenende im Mai wiedertreffen“, erklärte er. „Wir sind die Alten geblieben, sonst gäbe es so ein Treffen nicht“, meinte einer der Teilnehmer aus Wöllsdorf. Ehemalige aus Wurzen, Hartha, Dresden, Thüringen und der näheren Umgebung sind zu dem Treffen gekommen. Die weiteste Anreise hatte Mitorganisator Lehmann, der seit 1987 in Krefeld lebt. Es war jedem Teilnehmer freigestellt, seine Ehefrau mitzubringen und das tat der Krefelder. Ein Rundgang durch die Stiefelstadt war Ehrensache, ebenso ein Besuch der ehemaligen Kaserne, von der nicht mehr viel existiert. Erinnerungen an das Volkshaus, das Staupitzbad, das Hotel Rätze und den Bürgergarten, wo sich die Soldaten gut vergnügten, wurden geweckt. „Man war jung, man hat aber auch etwas für das künftige Familienleben gelernt, vor allem Ordnung, Zuverlässigkeit und Disziplin. Damals wusste man noch nicht, dass bei einer eigenen Familie diese Früchte zum Tragen kommen“ sagte Dieter Paasche aus Wurzen. Einer der Reservisten, der seinen Namen nicht nannte, ist sogar in Döbeln geblieben. Schuld daran war eine Frau, verriet er. „Es war eine schöne Zeit, wenn sie auch hart und entbehrungsreich war.“ Das meinte auch Helmut Lenatz aus Brösen. „Ich war von 1967 bis 1968 eineinhalb Jahre Soldat. In der Kaserne gab es schlechte und gute Zeiten, wobei die guten überwogen“, erinnert er sich. „Kampfeinsätze hatten wir zum Glück nicht, nur 1968 erhöhte Einsatzbereitschaft bei der Krise in Tschechien. Wir haben als einzige in einer Armee gedient, die unbesiegt aufgelöst wurde“, bemerkte ein Teilnehmer.

Natürlich ist für die Ehemaligen auch die Entwicklung der Bundeswehr interessant, weil sie teilweise in die eigene Familie hineingeht.