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Ehrenamt funktioniert nur mit Idealismus

über symbolische Entschädigungen

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Mario Heinke

Nein, der Vorschlag der drei Fraktionschefs hat nichts mit Selbstbedienungsmentalität zu tun. Anders als bei den jüngsten Diätenerhöhungen, die das üppige Salär unserer Bundestagsabgeordneten weiter in die Höhe getrieben haben, reden wir hier über eher symbolische Aufwandsentschädigungen für ehrenamtlich tätige Menschen. Ein Blick auf die bestehende Satzung zeigt, dass die derzeit gezahlten Entschädigungen nicht mal im Ansatz die tatsächlichen Aufwendungen der politischen Arbeit abdecken können. Jedes Vorstandsmitglied aus einem mittelgroßen Verein kennt das aus eigener Erfahrung. Stundenlange Sitzungen, unzählige Telefongespräche und jede Menge organisatorische Arbeit rauben die eigene Freizeit und anfallende Kosten werden aus der eigenen Tasche bezahlt. Im Idealfall bekommen die Engagierten einen warmen Händedruck als Anerkennung. Nicht selten müssen sie sich aber auch mit Leuten auseinandersetzen, die glauben alles besser wissen zu müssen, ohne selbst etwas zu tun.

Für die Tätigkeit als Stadtrat ist eine gehörige Portion Idealismus und viel unbezahltes Engagement notwendig. Daran hätten auch die angedachten Erhöhungen nichts geändert, wenn sie denn beschlossen worden wären. Nur der im Mai gewählte Stadtrat kann das ändern. Es muss ja nicht gleich zu Beginn der Legislaturperiode sein.