Wenn die Stadt Görlitz jetzt vorschlägt, die 2,5 Millionen Euro Projektfördermittel, die seit langem für die Erschließung der Neuberzdorfer Höhe geplant sind, für eigene beabsichtigte Infrastrukturmaßnahmen umzuwidmen, dann würde damit der Gesamtentwicklung des Berzdorfer Sees ein „Bärendienst“ erwiesen. Das sagte der Geschäftsführer der Golf- und Freizeitanlagen Görlitz GmbH, Paul Günther Dratschmidt gegenüber der SZ. „Es würde nur dazu führen, dass andere wichtige Entwicklungsschwerpunkte am See verhindert werden“, sagte er. Die Frage „Golfplatz oder Badestrand“ stelle sich in Wirklichkeit nicht.
Folgeinvestitionen sterben
Die Fördermittel sind für die Erschließung des gesamten Geländes zwischen Tauchritz und der Neuberzdorfer Höhe geplant. Diese beinhaltet den Bau eines 3,3 Kilometer langen, asphaltierten Wegs, den Bau von 100Parkplätzen, von Trinkwasserzuleitungen und einem Schmutzwasserkanal. Knapp die Hälfte des geplanten Geldes sind für Standsicherheitsmaßnahmen des Geländes vorgesehen. „Das sind Investitionen der Gemeinde Schönau-Berzdorf, die auch ohne einen Golfplatz aufgebracht werden müssten“, sagt Dratschmidt. Und es seien Investitionen, die die gesamte Entwicklung des südlichen und großer Teile des westlichen Seegeländes überhaupt erst gewährleisten. Dagegen gäbe es für Projekte der Stadt Görlitz bisher nicht einmal Bebauungspläne.
Die Golf- und Freizeitanlagen Görlitz GmbH plant den Bau eines 18-Loch-Golfplatzes, einer Ausflugsgaststätte sowie eines Ferienhausstandortes mit 85 Häusern. „Wenn die 2,5 Millionen Euro Fördermittel jetzt für anderes umgewidmet werden, werden Investitionen von insgesamt 12,5 Millionen Euro und Folgeinvestitionen zerschlagen“, kündigt Dratschmidt an.
Diese Befürchtung teilt auch Schönau-Berzdorfs Bürgermeister Christian Hänel (parteilos). Er hatte deshalb um einen Aufschub der Entscheidung gebeten. Sie soll nun in einer Sondersitzung des Verbandes am 27. September fallen. (SZ/ju)