Von Cornelia Mai
Plastiktannen-Besitzer haben’s gut. Sie wissen jedes Jahr, wo ihr Weihnachtsbaum bis zum nächsten Fest staubfrei untergebracht ist. Auch die Häuselbesitzer, die sich für die Tanne im Kübel entscheiden, dürften keine grauen Haare bekommen, wenn sie sich von ihrem Weihnachtsschmuck trennen wollen.
Doch anders als seinem Kunststoff- oder Kübelbruder ist dem ganz normalen Weihnachtsbaum keine goldige, sondern eine müllige Zukunft beschieden. Manchem Weihnachtstännchen wird aber auch noch einmal richtig schön eingeheizt. Dann, wenn sein Besitzer es mitbringt zum neuesten Volksfest, dem Christbaumbrennen. Bei diesem Treffen wird der Trennungsschmerz kollektiv mit Glühwein heruntergespült und bei Bratwurst am Lagerfeuer schnell vergessen. Das wollen am 12.Januar erstmals auch die Neundorfer ausprobieren, die ab 17Uhr zum Vereinshaus eingeladen sind.
Die Mitglieder des Kleeblattvereins in Ottenhain haben ihre Erfahrungen bereits gemacht. Ihr Christbaumbrennen zieht jährlich an die 50 bis 60Leute an. Viele kommen wegen der Geselligkeit, einige bringen auch ihren Weihnachtsbaum mit. Der ist dann mit Würstchen oder Zuckerzeug behangen oder mit Wunderkerzen bestückt. Solche völlig neu herausgeputzte Tännchen prämiert der Verein mit kleinen Preisen – und sei es ein Gutschein für den Honigbrunnen. Ein riesiges Freudenfeuer, wie sich mancher das Weihnachtsbaumbrennen vorstellt, gibt es aber nicht. Laut Abfallsatzung müssen die Bäume mit dem Biomüll entsorgt werden. „Mit Sondergenehmigung dürfen wir am 2.Februar aber einen Baum symbolisch für alle anderen anzünden“, so Michael Müller vom Ottenhainer Verein.
In Niedercunnersdorf hat der Verein Weberstube mit Unterstützung des Privilegierten Schützenvereins auch schon erste Erfahrungen mit dem Christbaumbrennen gesammelt. Am 19.Januar ab 17Uhr wird wieder zum Schützenhaus eingeladen. „Wer seinen Baum mitbringt, bekommt als kleinen Dank einen Glühwein“, verrät Bürgermeister Frank Hübler, der das Fest als Bereicherung des dörflichen Lebens sieht.