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Ein Dorf schreibt Geschichte

Ein Buch über das Kriegsende in Burkau ist in kurzer Zeit vergriffen. Nun gibt es eine Nachauflage, noch umfangreicher.

Von Ingolf Reinsch
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Karl-Heinz Boden, Mathias Hüsni und Dietmar Kindlein (von links) sind die Autoren des Buches „Burkau 1945“. Hinter ihnen ist das ehemalige Spritzenhaus zu sehen. Während eines Todesmarsches 1945 wurden dort Gefangene untergebracht.
Karl-Heinz Boden, Mathias Hüsni und Dietmar Kindlein (von links) sind die Autoren des Buches „Burkau 1945“. Hinter ihnen ist das ehemalige Spritzenhaus zu sehen. Während eines Todesmarsches 1945 wurden dort Gefangene untergebracht. © Steffen Unger

Burkau. Knapp 160 Seiten umfasst das kürzlich in zweiter Auflage erschienene Buch „Burkau 1945“. Und noch längst ist nicht alles gesagt, was sich an Grausamkeiten in den letzten Wochen des Krieges und in den Monaten danach in Burkau und der Umgebung zugetragen hat. Mathias Hüsni, Karl-Heinz Boden und Dietmar Kindlein arbeiten bereits an der dritten Auflage, die wohl noch etwas dicker als die beiden vorangegangenen wird. Mathias Hüsni vergleicht die Geschichtsforschung mit einem Domino, an das immer wieder neue Steine angefügt werden. Zeitzeugen erinnern sich und bringen immer wieder neue Fakten an den Tag. Inzwischen weiß man zum Beispiel, dass mindestens ein Zug mit jüdischen Deportierten auf dem Weg ins Vernichtungslager den Bahnhof Burkau passierte. Auf der Hauptstrecke zwischen Dresden und Breslau dürften die mit Menschen vollgepferchten Viehwaggons auch durch Bischofswerda gefahren sein. Stoff ohne Ende für Historiker, die sich der Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte verschrieben haben.

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