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Ein Dorf wehrt sich gegen Holperpiste

Die Straße in Löwenhain zur Autobahn ist seit Jahren in schlechtem Zustand. Jetzt haben Anwohner die Nase voll.

Von Mandy Schaks
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Den maroden Zustand der Dorfstraße in Löwenhain wollen Anwohner Dirk Weinhold (re) und der Geisinger Ortsvorsteher Silvio Nitschke nicht länger hinnehmen.
Den maroden Zustand der Dorfstraße in Löwenhain wollen Anwohner Dirk Weinhold (re) und der Geisinger Ortsvorsteher Silvio Nitschke nicht länger hinnehmen. © Egbert Kamprath

Die Löwenhainer wollen nicht länger mit einer Holperpiste vor ihrer Tür leben. Und dabei bekommt der kleine Altenberger Ortsteil, in dem knapp 200 Einwohner leben, viel Unterstützung. Denn das ist nicht eine einfache Dorfstraße, sondern eine Kreisstraße, die sogar bis zur Autobahn A 17 führt. Der schlechte Zustand wurde schon mehrfach kritisiert, aber es passiert nichts. Dirk Weinhold aus Löwenhain hat es jetzt gereicht und eine Unterschriftenaktion initiiert.

Die Petition, die zum Beispiel in verschiedenen Geschäften im benachbarten Geising auslag, aber auch von Mann zu Mann weiterverteilt wurde, haben in kurzer Zeit knapp 400 Leute unterschrieben. Weinhold musste dafür gar nicht groß die Trommel rühren. Für ihn ein klarer Beweis, dass er mit seiner Meinung nicht allein dasteht. „Viele sagten, da muss was getan werden“, berichtet er. „Auch die Postboten sagten gleich: ,Her damit, wir unterschreiben sofort.“

Die Unterzeichner fordern, dass die Kreisstraße K 9033 in Löwenhain schnellstmöglich erneuert wird. „Wir müssen Tag für Tag die Straße nutzen“, so Weinhold. „Uns gibt ja auch keiner was dazu, wenn dann das Auto kaputtgeht.“ Er selbst pendelt täglich zur Arbeit nach Geising, wo er in einer Firma im Drei-Schicht-System beschäftigt ist. Obwohl er ortskundig ist, ist er auf seiner Fahrt nicht vor bösen Überraschungen gefeit, vor allem nachts und bei Nebel. „Dann sieht man die Schlaglöcher nicht.“ Und davon gibt es etliche auf der Dorfstraße.

Wie sich Weinhold erinnert, gibt es die Probleme bestimmt schon seit zehn Jahren. „Los ging es, als die Abwasserkanäle verlegt worden sind.“ Seitdem hebe sich an einigen Stellen die Straße, in anderen Bereichen senke sie sich. Die Folge sind Risse, Verwerfungen und Schlaglöcher. Zudem steige die Unfallgefahr, weil Wurzeln der Straßenbäume den Fahrbahnbelag in eine Huckelpiste verwandeln. „Unzumutbar“, sagt Weinhold und hofft nun, mit seiner Petition etwas bewirken zu können. Mitte Mai will er diese bei der zuständigen Straßenbehörde im Landratsamt übergeben.

Alle Bemühungen zuvor hatten nichts gebracht. In diesem Jahr soll laut Kreisverwaltung zumindest ein Durchlass an der Straße erneuert werden. Mehr ist bislang nicht geplant. Erst vor Kurzem musste Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) den Stadträten die schlechte Nachricht überbringen, dass mit einer Sanierung der Kreisstraße wohl nicht so schnell zu rechnen ist. Es bestehe zwar dringender Handlungsbedarf, so Kirsten, Doch die Probleme lassen sich offenbar nicht mit einem neuen Fahrbahnbelag aus der Welt schaffen. Es sei ein grundhafter Ausbau der Straße notwendig. Auch an der Entwässerung müsse etwas getan werden. Das Vorhaben steht aber derzeit nicht auf der Agenda. Ein Bauabschnitt könnte vielleicht demnächst umgesetzt werden – Kirsten zufolge frühestens 2020.

Die Löwenhainer, aber auch Pendler und Gäste der Urlaubsregion haben allerdings keine Geduld mehr. Sie wollen, dass diese Holperstrecke endlich saniert wird und verbindliche Aussagen aus dem Landratsamt.

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