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Ein echtes Kleinod

Sanierung. Fischbacher Kirchgemeinde und viele Firmen haben rund 80 000 Euro für dieSanierung des Pfarrhausesgespendet.

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Von Iris Schmidt

Fischbach. Ein halbes Jahr war das Pfarrhaus in Fischbach eine Baustelle. Das ist eine verdammt kurze Zeit für das umfangreiche Projekt einer Sanierung. Jetzt erstrahlt das Haus im neuen, alten Glanz. Drei Wohnungen wurden saniert, und im hinteren Trakt des Gebäudes befindet sich das Gemeindezentrum des Arnsdorfer Ortsteils. In dem rund 110 Quadratmeter großen Raum, dem ehemaligen Stall, finden 20 bis 30 Kirchenglieder Platz. Hier kann die Christenlehre stattfinden, sich der Frauenkreis treffen. Ein langer Tisch und ein schlichter Altar prägen den Raum. Von dem Altar ist nur der Fuß zu sehen. Er und das Stehpult stammen vom Kleinröhrsdorfer Künstler Thomas Fauck, einem bekannten Restaurator und Holzbildhauer.

Projekt mitgestaltet

Der Chef der Dresdner Industrie- und Wohnungsbaugesellschaft (DIW) Christoph Winkler ist überzeugter und bekennender Fischbacher und hat das Projekt maßgeblich mitgestaltet. „Wir haben nur die Bauleitung gemacht“, wehrt der Unternehmer bescheiden ab. Dabei war dies eine nicht zu unterschätzende Spende, die er großzügig weitergab hat. Mit Winkler an ihrer Seite waren die Mitglieder der Gemeinde und der Kirchenvorstand auf der sicheren Seite. Denn solche Vorhaben sind das täglich Brot für Christoph Winkler. Die Koordinierung der Arbeiten lag bei seinen Fachleuten.

Mit Blick auf die Kirche

Das Haus an der Fischbacher Hauptstraße neben der Kirche, mit Blick auf den Glockenturm und den Friedhof, hat fast eine halbe Million Euro gekostet. Genau gibt Winkler zu Protokoll, „waren es 480 000 Euro“. Er ist des Lobes voll, weil sich so viele Leute in Fischbach und Arnsdorf, in Kamenz und Bautzen für dieses Haus engagiert haben. Das Arbeitsamt hat mitgezogen, der Denkmalschutz, das Amt für Ländliche Neuordnung und die Kirche. „In der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, bei der schwierigen wirtschaftlichen Lage, dass die Summe von 80 000 Euro in einem Ort zusammenkommt und als Eigenanteil gespendet wird“, sagt Winkler. Firmen aus dem Ort haben gesagt: Wir stellen die Maschinen umsonst zur Verfügung. Viele haben auf der Baustelle Pfarrhaus etliche Stunden ihrer Freizeit geopfert und wirklich geackert. Winkler sagt: „Mit Gerold Hentschel, Gunther Thiemig, Uwe Scholz und Heino Pförtner hatten wir tolle Mitstreiter.“ In erster Linie war der Dankgottesdienst im 200 Jahre alten Haus am vergangenen Sonntag natürlich für die Kirchgemeinde ein ganz besonders schöner Tag. Aber auch für Nichtchristen, so meint jedenfalls Winkler, sei wirklich ein Kleinod entstanden, das seinem Heimatdorf gut zu Gesicht stehe. Der Kaendler-Verein, der den 300. Geburtstag des berühmten Sachsen und Fischbachers im nächsten Jahr feiern wird, fand dort ebenfalls ein Domizil.