Von Regine Schlesinger
Kurz vor 18 Uhr brandete gestern Abend begeisterter Jubel am Bahnhof auf. Moderatorin Katrin Huß hatte soeben in der MRD-Sendung „hier ab vier“ verkündet, dass die Altenberger die Sieger des Wintermärchens sind. Ihr Gewinn: ein atemberaubendes Feuerwerk.
Rund 100 Altenberger vernahmen die frohe Kunde am Großbildfernseher vorm Tourist-Info-Büro. Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler), der eben noch mit dem Mikro in der Hand seinen Altenbergern für ihren Einsatz gedankt hatte, meldete sich nun per Live-Schaltung aus der Flimmerkiste. Altenberg sei ganz im Glück, sagte er, und das traf zuallererst wohl auf ihn selber zu.
Das Glück haben sich die Altenberger und ihr Bürgermeister aber auch wirklich verdient. Zuerst ließen sie an einen Sonnabend Mitte Februar aus Schnee und Eis am Liftparkplatz ihre Stadt ein zweites Mal erstehen, zumindestens das, was Altenberg ausmacht. Und das mit soviel Feuereifer, Begeisterung und klasse Ideen, dass ihnen allein schon dafür die Märchenkrone gebührt hätte.
Anrufe bis zum Schluss
Doch so einfach haben es die Fernsehleute nicht gemacht. Das Wintermärchen, an dem neben Altenberg auch Oberhof und Schierke mit einer Landschaft aus Schneeskulpturen teilnahmen, sollte der gewinnen, der die meisten Stimmen erhielt.
Und wieder zeigten die Altenberger, dass sie zusammenstehen, wenn’s drauf ankommt. Lagen Schierke und Altenberg anfangs bei der Abstimmung übers Internet noch fast gleichauf, legten die Bergstädter Tag für Tag immer mehr zu. Jetzt war ihr Ehrgeiz offenbar so richtig angestachelt. Auch bei den Leuten vom Technischen Hilfswerk, die fürs Wintermärchen einen Riesenbob gebaut hatten, glühten die Handys.
Rekordhalter dürfte aber Bürgermeister Kirsten selber sein. Quasi bis zum letzten Augenblick puschte er seine Stadt weiter nach vorne. 13 Anrufe habe er in der Minute geschafft, berichtete er stolz, und zwischendurch noch über Facebook andere dazu animiert, für Altenberg abzustimmen.
Der Einsatz hat sich gelohnt. Stolze 17445 Stimmen konnte Altenberg am Ende auf sich vereinen, Schierke immerhin noch 10599 und Oberhof bescheidene 1034.
Bleibt die große Frage: Wann und wo steigt das bombastische Feuerwerk? Die Antwort konnte selbst MDR-Frau Katrin Huß dem Stadtchef nicht entlocken. Es gäbe viel zu feiern 2012, da werde sich schon eine Gelegenheit finden, ließ der sich auf kein Datum festnageln.