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Ein Filzhut für den Landkreis-Chef

Sehen wir Landrat Michael Geisler am Sonntag wieder auf dem Bad Schandauer Wollfest im Nationalparkzentrum? Mit Sicherheit. Ihn zieht es regelrecht zu dem bunten Treiben. Nicht nur, dass Geisler als Schirmherr traditionell das Fest eröffnet.

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Von Daniel Förster

Sehen wir Landrat Michael Geisler am Sonntag wieder auf dem Bad Schandauer Wollfest im Nationalparkzentrum? Mit Sicherheit. Ihn zieht es regelrecht zu dem bunten Treiben. Nicht nur, dass Geisler als Schirmherr traditionell das Fest eröffnet. Der 49-Jährige hat sich als Fan heimischer Naturprodukte geoutet, egal ob die gefilzt, gestrickt oder gesponnen sind. „Ich bin begeistert, was beispielsweise alles aus Schafwolle gemacht werden kann. Und deshalb setzt sich der Landkreischef gern den Hut für das Fest auf. Und sei es ein flauschiger weißer Filzhut: „Die Anstrengungen der vergangenen Jahre haben sich gelohnt. Der Verwaltungsfilz ist weg. Wir haben ihn zum Filzhut verarbeitet“, scherzt Geisler ganz dienstlich.

Die Schaulustigen mussten schon zweimal hinschauen, um den Pirnaischen Nachtwächter alias Wolfgang Bieberstein (59) als solchen auszumachen. Dicke, schwarze Augenringe, weißes Nachthemd, Holzpantoffeln eine brennende Kerze in der Hand. Verdattert und völlig verärgert stand er gestern Abend auf der Barbiergasse, als dort die schwedischen Landsknechte vorbeizogen. „Ihr habt mich aus dem Schlaf gerissen, unverschämte Ganoven“, wetterte er, als ihn die Landsknechte an den Armen packten, auf den Markt schleiften und vor gut 300 Zuschauern drangsalierten.

Das wird ein Tennismatch der Extraklasse: Joachim Hoof(51), Vorstandschef der Ostsächsischen Sparkasse Dresden gegen Kanzleramtschef Thomas de Maiziére(55). Die beiden bestreiten am Sonntag die Prominenten-Show-Begegnung beim Familientag des TC Blau-Weiß Blasewitz (Klubgelände: Vogesenweg 10). Damit eröffnet der Club unter dem Motto „Deutschland spielt Tennis“ wie in 2000 anderen bundesdeutschen Vereinen offiziell die Sommersaison. Wenn Hoof um 16 Uhr den ersten Aufschlag macht, bringt Ex-Tennisprofi Lars Rehmann(33) auf dem Nachbarfeld Ferdinand Oetker(36) den zur Bielefelder Oetker-Gruppe gehörenden Dresdner vom Bankhaus Lampe ins Schwitzen. Bereits ab 14 Uhr können Interessierte, egal ob jung oder alt, unter Anleitung von Tennislehrern in den Sport hineinschnuppern.

Zum 60. Geburtstag wollte er keine Geschenke, sondern warb vielmehr uneigennützig und schon gewohnheitsmäßig um Spenden, damit das Schmuckstück auf dem Bad Schandauer Markt, der Sendig-Brunnen, bald wieder in früherer Schönheit sprudelt – Klaus Heidrich, der Chef vom Förderverein. Mit gut 70Gästen stieß der Jubilar, der bis 2001 elf Jahre lang Bürgermeister war und Kreisrat, Vorsitzender der Stadt-CDU und vom Kleingartenverein Kiefricht ist, im Elbhotel an. „Etwa 250Euro habe ich bar auf die Hand bekommen“, freute er sich nach dem Empfang. „Mal sehen wie viel auf dem Konto zusammenkommen.“ Weil noch längst nicht alle Kosten gedeckt sind, wird jeder Cent gebraucht.

Das Engagement Heidrichs um das Kleinod weiß auch Gottfried Hauser(71) zu schätzen. Der Leiter vom Liederkranz stimmte für das Geburtstagskind das „Schandau-Lied“ an. Das hatte Hausers Großvater Kantor Paul Hartig (1885-1959) komponiert und gedichtet. Laudator Jens Michel(41) überbrachte trotzdem einen kleinen Blumenstrauß. Die grauen Haarspitzen hatte sich Heidrich schon lange zugelegt, stellte der CDU-Kreis-Vize in seiner Rede fest. Und da Diplom-Ingenieur Klaus Heidrich gar nicht aussehe wie 60, würde er doch gut als „Werbeträger für Schandau“ durchgehen, scherzte Michel. Heute feiert Heidrich in Familie.