SZ +
Merken

Ein Fürstenzimmer wird nachgestaltet

Meißen. Die Ausstellung zur Sachsengeschichte kommt 2009. Bis dahin soll das Schloss fertig saniert sein und einen neuen Hof haben.

Teilen
Folgen

Von Ulrike Körber

Schon lange liebäugelt Burgchefin Angelika Lasius mit einer Dauerausstellung zur Landesgeschichte in ihrem Haus. Neun Jahre wartet sie bereits darauf. 2009 ist es soweit. Definitiv. So zumindest hat es Peter Dietz, der Baudirektor vom Staatsbetrieb Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, versprochen. Weil Meißen nun einmal die Wiege Sachsens ist und mit der Albrechtsburg den ersten deutschen Schlossbau hat, gehöre die Ausstellung dorthin, sagt Dietz. Allerdings in abgespeckter Form. Denn für eine umfangreiche Schau zur sächsischen Geschichte mit all den kostbaren Exponaten ist die Burg nicht gemacht.

„Es gibt klimatische und logistische Schwierigkeiten“, erklärt Angelika Lasius. „So können wir die Burg nicht so hochheizen, um die idealen Bedingungen für die teilweise sehr empfindlichen Ausstellungsstücke zu schaffen.“ Dennoch: Groß wird das Projekt, das im dritten Geschoss der Burg unterkommen soll. Fünf Abteilungen soll die Ausstellung umfassen. Auf den 1 300 Quadratmetern wird unter anderem ein fürstliches Wohngemach nachgebaut. Die Geschichte der Burg vom 10. bis zum 16. Jahrhundert soll dargestellt werden. „Besonders wichtig ist dabei, dass endlich mal erklärt wird, welche baugeschichtliche Neuerung das Schloss darstellt, und wie dieses Haus wiederum auf andere Bauten in Deutschland gewirkt hat. Das alles wird momentan nicht richtig für den Besucher klar“, so Lasius. Ein Teil der Schau ist der Geschichte der Porzellan-Erfindung und der Manufaktur gewidmet, die 2010 ihr 300-jähriges Bestehen feiert.

Wendelstein noch zugehängt

Doch nach einer Ausstellungseröffnung und Jubiläumszeremonie sieht es auf der Burg noch nicht aus. Gerüste stehen an der Wand. Der Wendelstein ist zugehängt und das dritte Geschoss eine Baustelle. Handwerker gehen in dem spätgotischen Schloss ein und aus. Seit 1993 tun sie das nun schon. Die Albrechtsburg ist Meißens größte und aufwendigste Dauerbaustelle. „Aber bis 2009 wird alles fertig sein.“ Da ist sich Dietz sicher. Rund neun Millionen Euro steckt der Freistaat bis dahin noch in das Denkmal. Unter anderem werden für dieses Geld neue Fenster eingebaut, elektrische Leitungen gelegt, Sicherheitsanlagen erweitert, die Dachkonstruktion saniert, die Wandbilder restauriert und die neuen Museumsräume ausgebaut. Obendrein soll der Burghof samt Parkplätzen gestaltet werden. „Erste Gespräche haben wir mit der Stadt dazu geführt“, sagt Dietz. Bei Meißens OB Olaf Raschke stieß er auf offene Ohren. Auch wenn die Stadt keinen Cent fürs Bauen auf dem Burgberg übrig hat, verspricht er Unterstützung. „Die Dauerausstellung auf der Burg ist das, was wir brauchen“, so Raschke, der damit einen Besuchermagneten mehr in der Porzellanstadt wittert.

„Vor allem fürs Parken muss eine neue Lösung gefunden werden“, so Raschke. „Eine möglichst dezentrale“, sagt er. Das hieße, die Besucherautos verschwinden vom Hof. Wie das passieren kann, ist noch unklar. Ob dazu ein 500 000 Euro teurer Aufzug, wie ihn Königstein hat, infrage kommt, kann Dietz nicht sagen. „Auf jeden Fall muss der Platz neu geordnet und mit Grünflächen gestaltet werden“, so Dietz. Die jetzige Buckelpiste auf dem Burgberg sei nicht mehr zumutbar.