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Ein Funkmast erhitzt die Gemüter

Protest. Der Ortsteil Groß Radisch in Hohendubrau wehrt sich gegen einen Sendeturm. Bürger haben eine Initiative gebildet.

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Von A. BergmannundB. Donke

„Nein so kann man mit uns nicht umgehen“, sagt Karl-Heinz Hoppenz voller Empörung. Der Groß Radischer kann sich nicht beruhigen, über das, was seiner Gemeinde zugemutet werden könnte.

Der Funkmobilbetreiber E-Plus will an der Grenze zum Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet Hohe Dubrau an der Waldkante einen Mobilfunkmasten errichten. „Der könnte mit Antenne über 50 Meter hoch werden“, sagt Hohendubraus Bürgermeister Hans-Hermann Zschieschank.

Gewissheit gibt es keine

Das Thema schlug erwartungsgemäß vor allem bei den Anwohnern in Groß Radisch hohe Wellen. Besonders brachte die Bürger auf die Palme, dass sie ihrer Meinung nach erst dann ausreichend informiert wurden, als Planungs- und Bauantragsverfahren schon angelaufen waren. Um den Bau zu verhindern, gründete Hoppenz deswegen zusammen mit Werner Bergmann aus Groß Radisch eine Bürgerinitiative.

Der Gemeinderat lehnte kürzlich den geplanten Standort vehement ab – wenn schon ein Sendemast her müsse, so der Tenor, dann in Richtung des verlängerten Akazienwegs. Bürgermeister Zschieschank versucht die Lage zu entspannen: „Das ist gerade ein sehr sensibles Thema – dabei ist doch gar nicht klar, ob der Sendemast überhaupt noch am ursprünglichen Standort gewollt wird“. E-Plus habe noch keine Gewissheit, ob der Sendemast dort überhaupt der Weisheit letzter Schluss sei, sprich: Ob der Standort denn auch wirklich ideal ist. Experten des Unternehmens wollen in den nächsten Wochen noch weitere Tests durchführen. Entschieden ist also noch lange nichts: „Eine Baugenehmigung ist auch nicht erteilt worden“, sagt Bürgermeister Zschieschank.

Sorgen an vielen Fronten

Derzeit gebe es keine Bewegung beim Streitpunkt Funkmast, viele der Beteiligten, auch von E-Plus, seien derzeit im Urlaub, so Zschieschank. Auch eine geplante Unterschriftensammlung der Bürgerinitiative ist noch nicht angelaufen.

Die Einwohner von Hohendubrau haben derzeit Sorgen an mehreren Fronten: Der Mast hätte mit seinen Strahlen nur 150-200 Meter Abstand zu Wohnhäusern, zudem stünde er, sollte es soweit kommen, unmittelbar an der Grenze zum Natur- und Landschaftsschutzgebiet Hohe Dubrau.

Die Initiative befürchtet deswegen auch Eingriffe auf Flora und Fauna und dazu einen Schandfleck inmitten des schönen Ortsbildes. Sollte ein Funkmast gebaut werden, fürchten viele um die touristische Attraktivität ihrer Gemeinde.