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Ein Giebel ist sein Vermächtnis

Heinrich von Heffter wurde heute vor 400 Jahrenin Zittau geboren.

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Von Dietmar Rößler

Sein Name ist vielen Zittauern geläufig: Heinrich von Heffter. Der Grund: ein Gebäude. Besser: ein Giebel. Weit über Zittau hinaus ist der „Heffter-Giebel“ ein Begriff für Architektur der Spätrenaissance. Der Umbau der Petri-Pauli-Kirche (Klosterkirche) war das große Lebenswerk dieses Bürgermeisters.

Sein Vater Heinrich Heffter war ein „vornehmer Bürger am Ringe“ (Markt). Seine Mutter die „Viel Ehr- und Tugendsame Elisabeth, geborene Thomaßin“. Nach Besuch des Gymnasiums studierte Heffter in Jena, Wittenberg und Rostock. Nach erfolgreicher Promotion 1636 in Greifswald arbeitete er in Zittau als Rechtsanwalt. Bald wurde er zum Ratsherren gewählt. Seit 1647 war er der Vertreter des „Gegenhändlers“ für die Oberlausitz, des obersten königlichen Kontrollbeamten. Ein hohes Amt, welches er in seinen letzten Lebensjahren selbst ausübte. Wie andere Ratsherren war Heffter auch Grundbesitzer. Er gebot über die Dörfer Ullersdorf und Sommerau.

Sein Besitz dürfte ihm die finanziellen Mittel für seine Lebensaufgabe gegeben haben. Er wollte Zittau neben der Johanniskirche eine zweite Stadtkirche schaffen, um allen Gläubigen eine Teilnahme am Gottesdienst zu ermöglichen.

Ein geeignetes Objekt gab es. Das ehemalige Kloster mit der maroden Petri-Pauli-Kirche stand seit der Reformation leer. Die katholische Kirche machte allerdings ältere Rechte geltend und sträubte sich gegen eine evangelische Nutzung. Heffter reiste zum Kaiser Ferdinand III. nach Wien. 1654 hatte dieser ihn in den Adelsstand erhoben – und er setzte den Bau offenbar durch.

Kurz vor seiner ersten Amtszeit als Bürgermeister begann der Umbau. In der letzten Amtszeit konnte er die Einweihung der Klosterkirche noch erleben. Die Innengestaltung des Heffterbaues allerdings nicht mehr. Nach längerer Krankheit verstarb er bereits mit knapp 53 Jahren. Sein Grab fand er selbstverständlich in „seiner Kirche“.