Vor drei Jahren wurde in einer baden-württembergischen Gemeinde ein Kreisverkehr gebaut. Er wird der „Zeithain“-Kreisel genannt. Woher diese Bindung zur sächsischen Gemeinde kommt, erklärt Teningens Bürgermeister Heinz-Rudolf Hagenacker (CDU): „Eine ehemalige Patenschaft hat sich in eine Partnerschaft gewandelt.“ Darauf ist der 2009 ins Amt gewählte Bürgermeister stolz. Seit 1990 ist Teningen die Patengemeinde von Zeithain. Und als der Kreisverkehr an der Elzbrücke einen Namen brauchte, entschloss sich die Gemeinde, ihn Zeithain zu widmen. Auch eine Tafel erklärt am Verkehrskreisel den Ursprung.
Das Modell für den Kreisverkehr lieferten Schüler aus Teningen. In der Mitte des Kreisels stehen Figuren zu den Themen Sport, Familie, Arbeit und Alter. Sie sollen „die Basis des kommunalen Systems“ darstellen, erklärt Hagenacker.
Insgesamt gab es 15 Entwürfe. Die drei besten zogen nun in das Teninger Rathaus und die Gemeindebibliothek ein, um auch dort an die historische Verbindung der beiden Gemeinden zu erinnern. Und auch Zeithain hat mit der Teninger Straße dem Paten bereits ein kleines Denkmal gesetzt.
Die Beziehung zu Zeithain begann vor 22 Jahren, direkt nach der Wende. „Die Verwaltungen wussten nicht, wie alles abläuft und es fehlte auch an Materialien“, erzählt Hagenacker. Deshalb wurden den ehemaligen Ostgemeinden Anfang der 1990er Jahre Paten aus dem Westgebiet an die Hand gegeben. Teningen wurde schließlich Pate von Zeithain.
„Das Verhältnis hat sich gut entwickelt“, so das Teninger Oberhaupt. „Unsere Feuerwehren sind eng miteinander verknüpft, und wir tauschen bis heute unsere Gemeindeblätter aus“, erzählt er weiter. Auch regelmäßige Stippvisiten in der jeweils anderen Gemeinde seien selbstverständlich. So plane Hagenacker auch in diesem Jahr einen Besuch in Zeithain ein. Aber auch Zeithainer Vertreter würden zum Teninger Gassenfest im Herbst erwartet. Antje Meier