Von Heinz Fiedler
Manchmal trillern sie sogar im Duett. Mit hellen Pieptönen teilen sich Zwergtaucher das Neueste vom Tage mit, wobei es vor allem um Partnersuche und Brutstimmung geht. Die Minitaucher, kaum länger als zwölf bis 15 Zentimeter und bis zu 300 Gramm schwer, leben mehr auf dem Wasser als auf dem Land. Als Material, das sie vom Grund flacher Teiche an die Oberfläche transportieren, bauen sie sich schwimmende Nester und Plattformen, Gebilde, die sie immer auf’s Neue abdichten und ausbauen. Hier spielt sich ihr Alltag mit ab, hier kommen ihre Jungen nach dreiwöchiger Brutzeit zur Welt. Die kleinen können vom ersten Augenblick an tauchen und schwimmen – für die Nahrung sorgen die Altvögel. Gegenwärtig zu beobachten an der Wasseramsel-Anlage/Ibis-Winterhaus, wo vor wenigen Tagen Nachwuchs schlüpfte.
Chance gegen Feinde: schnelles Abtauchen
Zootierinspektor Bernd Geidel weiß alles über die Taucher im braunen Gefieder: „Es sind Zugvögel, die in ihren Verbreitungsgebieten meist im Oktober nach dem Süden starten, im März finden sie sich wieder ein. Es können dann ganz andere Paare sein, die Vögel führen keine Dauerehe.“
Die männlichen Tiere können streitbar sein. Dringt ein Artgenosse in das Revier des Paares ein, wird ihm ein heißer Empfang bereitet. Beim Duellieren müssen die Kampfhähne auch Bisse in Bauch und Beine in Kauf nehmen. Vieles, was von oben kommt, kann tödliche Gefahr bedeuten. Gegen Habichte, Sperber, Rohrweihen, Krähen und Elstern haben Zwergtaucher nur eine Chance: blitzschnelles Abtauchen. Liegen Eier im Nest, werden sie im letzten Moment mit Grünzeug abgedeckt. Für die Jungen ist das dichte Gefieder der Eltern während der ersten Tage ihres Lebens ein wärmender Unterschlupf. Dreimal jährlich Nachkommen sind für Zwergtaucher keine Seltenheit. Eine Führung mit Bernd Geidel in die Kinderstube der Zwergtaucher ist für den 18. Mai vorgesehen, Treffpunkt, 10 Uhr, Haupteingang.
Ein Sonntagskind erblickte am 11. Mai bei den Milu-Hirschen das Licht der Elbestadt. Das Neue ist im Gehege bereits mit der Herde unterwegs. Milus (auch Davidshirsche), ursprünglich in China verbreitet, sind in Europa seit dem 19. Jahrhundert bekannt.