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Ein Mauersberger kommt selten allein

Florian Mauersberger vertritt die Großenhainer Kantorin für die nächste Zeit. Er hat einen bekannten Stammbaum.

Von Kathrin Krüger
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Florian Mauersberger ist übergangsweise der neue Kantor in Großenhain und probt auch mit der Kurrende.
Florian Mauersberger ist übergangsweise der neue Kantor in Großenhain und probt auch mit der Kurrende. © Anne Hübschmann

Großenhain. Florian Mauersberger ist das neue Gesicht der Kirchenmusik im Kirchspiel Großenhainer Land. Am Dienstag leitete er erstmalig die Kurrende, mit der großen Kantorei probte er bereit drei Mal fürs Karfreitagskonzert in der Marienkirche. Bei seinem Namen wird so mancher gestutzt haben: Mauersberger, war das nicht...?

Ja, der 30-jährige Dresdner hat berühmte Vorfahren. Rudolf Mauersberger war in der DDR Kreuzkantor in Dresden und wurde mit seinem Requiem deutschlandweit berühmt. Sein Bruder Erhard war nicht minder einflussreich: Er hatte die Funktion des Thomaskantors in Leipzig inne. Doch beide hinterließen keine Nachkommen. 

Witzigerweise kommen alle Mauersbergers - auch Florian - aus dem Ort Mauersberg oder der Umgebung im Erzgebirge.  Dort war der Vater der Brüder Rudolf und Erhard, ebenfalls ein Kantor, zugezogen. Ein Mauersberger kam also einst nach Mauersberg. 

Weitläufig gehören alle deshalb zum Stammbaum des neuen Großenhainer Kantors. "Auch meine Mutter ist Kirchenmusikerin, mein Vater ist ebenfalls musikalisch", sagt der sehr ruhig wirkende junge Mann, der verheirateter Vater von zwei Söhnen im Alter von 0 und sechs Jahren ist, wie er erzählt. Und seine Frau? Ist natürlich ebenfalls Kirchenmusikerin.

Der Kantor hat in Dresden und Berlin studiert und wohnt in der Elbestadt. "Aber in Skassa habe ich schon mal im Orgelsommer 2014 gespielt", erinnert er sich. Ein Jahr war er Orgelassistent in der berühmten Dresdner Frauenkirche. Außerdem leitet er in Dresden den Oratorienchor Concentus vocalis Dresden e. V. "

Auch Großenhain hat eine lange Kirchenmusiktradition und ein breites Angebot", bemerkt Florian Mauersberger anerkennend. Die hiesige Kantorei wird nächstes Jahr 470 Jahre alt und ist so gut, "dass sie große wichtige Werke abbilden können", meint er. Schon die ersten Proben hätten ihm großen Spaß gemacht.

 Dienstag und Donnerstag ist er in der Stadt und freut sich auch auf die Begegnungen mit Menschen in Großenhain. Florian Mauersberger will allen Musikgruppen - von den jüngsten Marienpiepsern bis zu den Erwachsenen - gerecht werden und ihnen Freude an der Musik vermitteln. 

Auch an der Modernen. Zwar sei die klassische Musik "definitiv sein Profil", so der 30-Jährige. Doch auch für die Unterhaltungsmusik sei er zumindest im Beruflichen aufgeschlossen. "In Oschatz habe ich mal einen Gospelchor geleitet", erzählt der schlanke Dunkelhaarige.

  Neben den drei großen Werken, die er dieses Jahr mit der Kantorei aufführen wird, stehe noch die gottesdienstliche Arbeit im Vordergrund. "Ich werde mit der Kurrende durchs Kirchenjahr begleiten",  sagt Florian Mauersberger. Am 26. April gäbe es beispielsweise einen musikalischen Taufgottesdienst. 

Damit auch den kulturellen Raum in Großenhain mit zu erfüllen, wird ihn nun beschäftigen, bis Kantorin Stefanie Hendel wieder übernimmt. Bis dahin aber soll Florian Mauersberger das jährliche Kirchenmusikprogramm im Kirchspiel - auch für Seußlitz, Wantewitz und Lenz-  maßgeblich organisieren.