SZ +
Merken

Ein Radeberger zeigt Dresdner Ansichtskarten

Eröffnung. Bis Ende November sind auf Klippenstein Ansichten der Landeshauptstadt zu erleben.

Teilen
Folgen

Von Bernd Goldammer

Radeberg. Die neue Ausstellung im Radeberger Schloss Klippenstein besteht aus historischen Ansichtskarten. Sie sind in der Zeit von 1890 bis 1930 entstanden. Ihr Sammler ist gleichzeitig auch der Ausstellungsgestalter, Dr. Holger Rohland eröffnete seine Präsentation am vergangenen Freitagabend mit einem Vortrag der außergewöhnlichen Art.

Der Wahl-Radeberger ist in der Informatikerausbildung an der TU Dresden tätig. Seine umfangreiche Sammlung alter Dresdner Ansichtskarten hat er mit seinen enormen beruflichen Möglichkeiten gekoppelt. Ein Glücksfall auch für die Freude alter Stadtansichten! Er hat beides zu einer historischen Stadtführung in unglaublicher Dimension zusammengeführt. Er lotste die Ausstellungsbesucher am Freitag nicht nur durch das Alte Dresden: Seine Ansichten luden auch zum Verweilen in verschiedensten Bauepochen, zu verschiedenen Zeiten ein.

Rohland macht Dresdens verlorene Vielfalt an großartigen Plätzen deutlich. Wie schön sie einst waren, kann man nur noch in der seiner Ausstellung sehen. Hier werden Wandlungen im Laufe der Zeit deutlich. Systematisch, mit tiefem Blick für Details, führte er durch die verschiedenen Gebiete der Stadt. In der Wilsdruffer Vorstadt kann man die alte Annenkirche in ihrer ursprünglichen Umgebung sehen, auch die Yenidze taucht auf, Blickfänger am Albertplatz sind das Königliche Theater und die Villa Eschebach. Sein Weg, dargestellt auf den Kartentafeln, ermöglicht verschiedenste Blickfelder, von der Augustusbrücke in die Dresdner Neustadt, oder in die Altstadt. Am Terrassenufer richtet sich der Blick nach Osten und Westen. Liegeplätze alter Dampfer sind zu sehen, das Brühlsche Palais fängt die Blicke in östlicher Richtung. „Hier gibt es das alte Dresden noch, als habe es keinen 13. Februar 1945 gegeben“, freut sich Dieter Methner aus Dresden. Er wünscht sich, dass diese Ausstellung später einmal als virtueller Rundgang im Internet erlebbar wird. Holger Rohland erklärt am Freitagabend gegenüber SZ: „Das habe ich mir bereits als Nächstes vorgenommen.“

Sein Interesse für Dresden wurde einst durch die Erzählungen seiner Urgroßmutter geweckt. In Dresden lebende Verwandte nährten die Vorliebe für das Elbflorenz weiter. Doch wie kam er zu diesem Hobby? „Das begann mit dem Stöbern auf dem Dachboden, im Haus meiner Eltern in Berthelsdorf bei Herrnhut. Dort fand ich ein prall gefülltes Album mit dem Titel „Grüße aus der Ferne“.